Magicversa: Die Welten der Kräfte und Magie in den Kulturen und Regionen der Welt, alles in Schwingungen der Farben, Kunst, Musik und Theater: Zauber im Pluriversum der Kulturen!
Alles, was bisher als heilig und gemeinschaftlich, als heilsam und öffentlich galt, hat Spuren von einem tieferen Bewusstsein, das uns oft nicht mehr leicht zugänglich ist. Geomantie, das Wissen um die gesunden und kräftigen Orte, um die beste Anordnung von Häusern, Einrichtung und Zuordnung wie Feng Shui, kann in's Bewusstsein kommen, aber auch in das gemeinschaftliche Unbewusste, in das wir alle kritischen und schwierigen Themen verschieben wollen, wie Krankheiten, Krieg, Streit, Sterben …
Aktuell gab es neue Forschungen, die eine gesunde Ausstrahlung viel besuchter Orte und sogar von Friedhöfen nachgewiesen haben, denn unser Biom lebt vom gesunden Austausch, die Depression oft von der Abtrennung.
Alle Kulturen kennen die ersten Zaubersprüche der Mütter und Väter für ihre Kinder, die sich gestoßen und verletzt haben, und dann später alles über Kräuter die Blut oder Schmerzen stillen, die in der Küche und Verdauung helfen, und bis zum Ende das Leben begleiten und hinausbegleiten: Von der Heb-Amme bis zur Leichenfrau kenne ich aus meiner Kinderzeit noch die Ehrfurcht in der katholischen Kleinstadt für diese Frauen. "Heile, heile Segen, drei Tage Regen …"*
Am Ende brachte meine Mutter noch viel Weihwasser auf die Gräber der alten Bekannten … Das Fegefeuer war eine der eindrücklichsten Predigten zur Reinigung von allen irdischen Sünden, um dann doch noch in den Himmel zu dürfen, Weihwasser gab den Sündigern Linderung. Allerletzte Heilung …
Heute ist es für erwachsen werdende Menschen wichtig, die jeweilige Krankheit und Sucht zu verstehen, um eine Wiederholung zu vermeiden: Was lernen wir, was verstehen wir vom Verzaubern? Von Vorschriften?
Auch die Therapie braucht eine Entscheidung, etwas verändern zu wollen, auch wenn wir oft noch nicht wissen, was uns krank werden ließ: Oft sind es nicht nur persönliche, sondern gesellschaftliche "kleine, als Wahrheit getarnte Konsumentenlaunen aus den Schornsteinen der Wissensproduktion; Intellektuelles Chloroform weht aus den Hochöfen der Konzerne, die das gesamte System überragen, junge Gehirne betäuben und Träume in tiefen Schlaf versetzen. Peter McLaren
Viele Rituale - wie das Theater - brauchen größere Gemeinschaften, um zu wirken: Als Magier reichen drei bis fünf Personen, Schamanentreffen können auch größer sein, und sie sortieren sich nach Regionen, Heilwissen und Methoden, auch die Verantwortung für Familien, Stämme und Regionen.
Gebetskreise der Voodoo-Tanz- und Trommel-Rituale brauchen die Männer oft als Trommler, lassen mehr die Frauen in Trance tanzen, in einem großen Kreis, der die Situationen absichert.
In allen Kulturen, wie alternative Alemantschen, die indische Barfussmedizin, der Verlag Grüne Kraft, di eneuen Forschungen zu Hexen, indigene Medizinleute auch in Bayern, oft auch als Rolle für Queere Leute, die Beschäftigung mit Tarot, neben den Horoskopen, eine Ahnung von Schaman in der Musik, Reflexienen wie Steinreich, VagabundInnen und "Urban Primitive", Heiden in der Großstadt, finden sich die Spuren für eine Suchen nach der Rückseite des wissenschaftlichen Wissens.
verteufelt durch die christlichen Hexenverfolgungen, sind dämonische Ängste geschürt worden, ist die magische Praxis außerhalb des christlichen Gebetes, der klerikalen Hostie und "Verwandlung" und des Weihwassers und der schwarzen Kerzen gegen das Gewitter gefährlich geworden:
Der Drudenfuss, den einige Militärs bis heute als fünfzackigen schwarzen Stern tragen, manche Kritzeleien … Hakenkreuze … und die Angst vor dem bösen Blick, dem Fluch und der Verwünschung: Die Hand mit dem Auge in islamischer Kultur.
Zauber - was uns zur Ver-Wunder-ung bringt, was unser Bewusstsein an Ränder bringt:
Bis etwa 1800 waren Schauspielende und Theaterleute - wie Prostituierte und andere "unreine Berufe" von den Sakramenten ausgeschlossen, gehörten nicht zu den anständigen Leuten, so lange sie nicht von ihrem schmutzigen Gewerbe ablassen … wie es in Beicht-Empfehlungen stand.
Die Magie der Szene kennt jede Bühne in aller Welt: Einen Raum als besonderen besetzen, an dem sich besonderes ereignet, aus der Gegenwart gerissen, als Erzählung alter Zeit oder Probe auf die Wirklichkeit
Die Magie der Szene besteht zumindest aus Abstand, Richtung und Haltung der Personen zu einander, oft entsteht in den stellvertretenden Personen sogar ein Satz, der in den Ursprungs-Verhältnissen geläufig war.
… auch, wenn es nur lustig und schön sein will, alle offenen Konflikte vermeidet. Dann will sie vielleicht die Wiederholung und Wiederherstellung einer "alten Zeit", die oft nur ein vergoldeter oder vergifteter Mythos ist …
Theater ist Realität und bildet Realität ab, ist ein Gebäude und eine gute oder schlechte Inszenierung, ob am Abend oder im Betrieb, egal, ob die Szenen und Stücke und Rollen bewusst oder unbewusst gespielt oder dargestellt werden.
Auch Augusto Boal, der am 16. März 31 geboren war, also 90 geworden wäre und in aller Welt gefeiert wird, sah immer die Macht in den Strukturen, nicht nur in dem großen "Spiel der Macht", das die Rollen der Mitspielenden herausfordern konnte.
Eine Aufstellung ist eine Szene, die der Realität entspricht oder eine Realität symbolisch mit Stellvertretenden abbildet, auch eine Vielfalt oder Widersprüchlichkeit der Gefühle enthalten kann, deren Spannungen uns vielleicht belasten und hemmen.
Es kann eine Situation der Therapie sein, in einer Gruppe, oder eine Abbildung in Kissen oder Stühlen, die der aufstellenden Person etwas bedeutet, was für andere gar nicht verständlich sein muss, aber eine Bewusstsein bildende und verändernde Funktion und damit die Einleitung einer Veränderung sein kann.
Alle Szenen im Theater haben auch eine aufstellende Wirkung, in dem die Personen Abstände, Bewegungen, Winkel und Drehungen zueinander haben, Orte einnehmen und Beziehungen halten oder verändern
Jedes Theaterstück, auch wenn es mit Textflächen arbeitet, bildet gesellschaftliche Konstellationen ab, lebt in Beziehungs-Strukturen und Abbildungen davon, die sich langsamer oder schneller verändern, starr bleiben oder verschwimmen … jede Familie oder Gruppen- Klassen- und Heim-Situation prägt uns, jede berufliche Konstellation bildet sich wieder ab, wenn wir sie nicht bewusst verändern.
Die gesamte Gesellschaft lebt in der ständigen Variation oder Wiederholung von eingeübten Szenen: Vom "Guten Morgen!" über ein "Mahlzeit!" oder ein "Servus" bis zum "Gute Nacht!" oder dem stummen aneinander vorbeigehen …
Jede wiederholbare Aufstellung einer Szene bewirkt im Publikum eine Erinnerung an eigenes Erleben: Solche Szenen in Familie, Schule, Beruf, Betrieb und Einrichtung, in Filmen und anderen Aufstellungen und Theater-Erlebnissen:
„Michel Foucault hat die These geprägt, dass nach dem Niedergang einer starken Idee der Geschichte, der „großen Obsession des 19. Jahrhunderts“, „die aktuelle Epoche eher die Epoche des Raumes“ wäre (Foucault 1990, 34). … Wenn sich, wie Foucault nahe legt, zentrale Konflikte der Sozial- und Kulturphilosophie „zwischen den anhänglichen Nachfahren der Zeit und den hartnäckigen Bewohnern des Raumes abspielen“ (Foucault 1990, 34), https://www.academia.edu/10099208/Der_ge%C3%B6ffnete_Raum_Zur_Politik_der_%C3%A4sthetischen_Form
"Die Verzauberten" waren eine Umschreibung für Menschen, die nicht der Norm entsprachen, zum Einen, wegen ihrer erotischen oder sexuellen Orientierung, zum Anderen wegen ihrer nicht-Eindeutigkeit zwischen Frau und Mann, in ihrem Begehren oder in ihrer Lebensform, Erleuchtete, Hexende, auch Ketzer, Kräuterweise, Kleriker, Krieger, Magier, Meister, Mönche, Musiker und Nonnen, Priester und Henker … alles Leute, deren Begegnung Aufmerksamkeit brauchte, religiös oft mit Unreinheit verbunden wurde, wie Abdecker, Bader, Metzger … Menschen mit besonderem Fachwissen, oft ohne besondere Anerkennung und Bezahlung.
Eine aufgeklärte Magie spielt neue Kräfte aus: Gemeinschaftlichkeit in Projekten, wenn sie auch psychisch fundiert sind und nicht nur in Gedanken und Ideen die Überlegungen der Einzelnen zusammen werfen:
Gustav Landauer übersetzte die Schriften von Meister Eckhart, sein Freund Martin Buber legte mit Ich und Du die Grundlagen der Gestalt, die Weiterführung der Psychotherapie im Kontakt mit dem Bewusstsein der Heilungskräfte der Einzelnen und der Gruppe,
über Michail Bakunin und seine Art der Aufklärung in der Ausstrahlung zuerst in seine russische Heimat wie in seinem Büchlein "Gott und Staat" und seine Ausstrahlung in den anarchischen von unten und genossenschaftlich geprägten Sozialismus in den italienischen und spanisch geprägten südamerikanischen Ländern
und die Kritische Theorie gehen die Ideen um die Welt, ein neues demokratisches Bewusstsein auch in der Erziehung zu schaffen:
zu Paulo Freire zum Dialog in der Pädagogik der Unterdrückten und zur ecopedagogy; dann zu den Forschungen zum Volkstheater bei Augusto Boal, der die Gedanken von Bert Brecht zum Theater im Dialog zum Theater der Unterdrückten und bis zum Legislativen Theater weiterführte.
Einen anderen Ansatz der politischen Aufklärung verfolgte der Anthropologe David Graeber aus der occupy-Bewegung mit seinem Blick auf die Organisation der Piraten, https://graeber.social
Ein Aufsatz von Peter McLaren, das makrostrukturelle Unbewusste meint für mich die Gestalt-Wahrnehmung der Lebens- und Lern-Umwelt der Lernenden und ihrer Begleitenden, eine Herausforderung, ins Heute und in die Zukunft der Lernenden zu denken: Die herkömmliche Pädagogik hat den alten Stoff im Kopf, die Lehr-Figur mit der didaktischen Aufgabe, diesen in die Fähigkeiten oder das Wissen der Lernenden zu übertragen - meist ohne den Blick auf deren Lebens-Situationen und Themen. Die PsychoTherapie blendet oft die Weltlage als allgemeine Bedrohung aus, statt mit den Beteiligten neue Rituale der Kräftigung zu suchen, die in der magischen Arbeit zu finden sind.
Paulo Freire forderte uns auf, die Lernenden zu Subjekten ihres Lernen zu machen, und damit auch deren Lebenswelt und Interessen zum Antrieb des Lernens zu machen. In solchen Lebenswelten die Magie zu finden, die bisher erfolgreichen Lösungswege, bleibt unsere magische Aufgabe.
Adorno: KUNST IST MAGIE, BEFREIT VON DER LÜGE, WAHRHEIT ZU SEIN
David Graeber: Anfänge und …
Über pluriverse: https://cup.columbia.edu/book/pluriverse/9788193732984 @academicchatter @sociology
Pluriverse: A Post-Development Dictionary enthält über hundert Aufsätze zu transformativen Initiativen und Alternativen zu den derzeit vorherrschenden Prozessen der globalisierten Entwicklung, einschließlich ihrer strukturellen Wurzeln in der Moderne, dem Kapitalismus, der Staatsherrschaft und maskulinistischen Werten. Es bietet kritische Essays zu Mainstream-Lösungen, die die Entwicklung „grünfärben“, und stellt radikal unterschiedliche Weltanschauungen und Praktiken aus der ganzen Welt vor, die auf eine ökologisch kluge und sozial gerechte Welt hinweisen. https://cup.columbia.edu/book/pluriverse/9788193732984
Urban Primitive, Heidentum in der Großstadt, Raven Kaldera & Tannin Schwarzstein, Arun 2003
Revolutionäre kritische Pädagogik erhebt Anspruch auf das makrostrukturelle Unbewusste: Peter McLaren https://kritische-praxis.blogspot.com/2023/09/revolutionare-kritische-padagogik.html
decolon und Pluriversum sowie Gestalt finden derzeit neue Zugänge in kultureller und heilsamer Arbeit:
Teile und Variationen auf https://theater-methoden.blogspot.com/2023/09/magische-welten-der-kulturen.html
Symposium "Decolonize Healing - Queere und rassismuskritische Perspektiven auf Trauma und Resilienz" mit einem Workshop zum Regenbogen der Wünsche am 12.-13.10.2023
Das Symposium zu intersektionalen und dekolonialen Perspektiven auf Trauma, Heilung und Resilienz im Kontext Queer und Flucht richtet sich v.a. an psychosoziale Fachkräfte sowie an eine interessierte Öffentlichkeit und findet online über Zoom statt. https://www.rosalinde-leipzig.de/wp-content/uploads/2023/09/Programm_DE_01.pdf
Kunst kann uns magisch anziehen oder abstoßen, aber sie IST einfach da. Sie muss uns nicht beweisen, Wahrheit zu sein. Magier und Priester brauchen den Glauben, Künstler brauchen - ebenfalls - eine Würdigung ihrer Arbeit, die ihnen weitere Arbeit ermöglicht.
„Die Kunst als eine der stärksten Ausdrucksformen des Lebens greift selbst wieder aufs Leben in seiner privaten und öffentlichen Sphäre zurück, um es zu wandeln, zu erhöhen, zu befreien und zu reinigen. Darum waltet in den Bewegungen der verschiedenen Künste im Laufe der Zeiten eine große erkennbare Einheit, die diese Künste untereinander wie mit den übrigen Kulturbewegungen verbindet.“
Gustav Landauer, Die deutsche Romantik in Literatur, Musik und bildender Kunst.
erkundet die Schnittstelle zwischen Kunst und Magie. Für Andreas Hirsch ist der künstlerische Schöpfungsakt eine bewusste und absichtliche Manifestation von Willen und Vorstellungskraft, der Energie hervorruft und die Realität verändern kann.
Durch den Einsatz von Praktiken wie automatischem Zeichnen und Siegelerstellung stellt Andreas Hirsch eine Verbindung zum kollektiven Unbewussten her und erforscht gleichzeitig Themen wie Natur, Queerness und Gemeinschaft. So sind seine Bilder Zauberformeln, die positive Energie in die Welt bringen.
Ausstellung den ganzen Oktober über im schönen Café Lozzi, Pestalozzistraße 8, 80469 Munich
Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag 11:00 – 00:00, Freitag 11:00 – 01:00, Samstag 10:00 – 01:00, Sonntag 10:00 – 20:00