Nein, zuerst ahnen die Kriegsenkel gar nichts vom generational übertragenen Trauma, denn Psyche wird ja den Fachleuten und Leidenden überlassen … denn die ganzen unspezifischen Erkrankungen und Nahrungs-Unverträglichkeiten, depressiven Phasen und Panik-Attacken sind aus der präsenten Körperlichkeit nicht zu erklären,
aber es treten immer mehr Ängste und Unsicherheiten, Depressionen ohne konkreten Anlass, Hoffnungslosigkeit bei Wetterwechsel, Panik-Attacken aus heiterem Himmel … auf, und wir sind irritiert.
Nachkriegskinder, aufgewachsen in der Nachkriegszeit, konnten oft noch grob zuordnen, was die Sprüche ihrer Eltern und Vorfahren zu bedeuten hatten, was Kriegskinder, die Jahrgänge von BDM und Hitlerjugend (wie z.B. Ratzinger, Polizistensohn und später Papst Benedikt und wie Joh.Paul II. Verfolger der Befreiungstheologie) noch zu verarbeiten hatten, aber aus Treue zu ihren Eltern nie in Angriff nahmen. 10 Millionen Kinder und Geflüchtete wie Hannah Arendt
Zuerst wird es als Verrat an der Eltern-Liebe empfunden und abgewehrt: Ich hatte eine schöne Kindheit und Jugend! - bis die Feststellung doch brüchig wird: Abwertende Sprüche, du taugst zu gar nichts, Ohrfeigen, eingesperrt im Keller, die Erinnerungen schmerzen immer noch …
Dann kommen die Fragen der Familientradition, verliebt, verlobt, verheiratet oder: Was stimmt nicht? Die alte Familien-Ideologie der Vererbung als Tradition, mühsam gestützt durch genetische Forschung (nach der wir teilweise mehr mit Bonobos oder Orang-Utan, manche mehr mit dem Neandertaler verwandt sind), aber selten breit gedacht zwischen den diversen Groß- und Urgroßeltern und allerlei verschwiegenen Onkel und Tanten und deren verschwiegene Lebensart…
nach den Kriegskindern, die noch Bomben, Flucht und Nazi- wie auch Militär-Übergriffe erlebt hatten, waren die Nachkriegskinder ab 1949 die Generation des Überlebens, von Mangel und Hunger in das Wirtschaftswunder des Postfaschismus, in Besatzung, zwischen Opfern und Tätern, Persilscheinen und Mitläufern, dem beginnenden Kalten Krieg und neuem Antikommunismus, der Wiederbewaffnung und dem Widerstand dagegen … Trauma
Kriegsenkel, die nächste Generation, erlebt vor allem die fehlenden Gefühle und das Schweigen zwischen Großeltern und Eltern, die fehlende Fähigkeit zu Auseinandersetzungen, produktivem Streit und Verhandlungen.
Die Rechthaberei, die cancel-culture und die Deals der aktuellen Neuzeit erscheinen NORMAL, die alte Erinnerungsarbeit und Versöhnungskultur eine Bemühung alter Zeiten: Geschichtsarbeit und die Friedensbewegung erscheinen als Unbekannte …
Mit einführenden persönlichen Erzählungen, mit Musik aus den verschiedenen Zeiten, bei mir alte Schlager und dann das Musical Hair als Aufbruch, und heute - und du?
Mit kleinen Austausch-Gruppen und Pausen, mit Getränken und Verabredungen zu Gruppen in Selbsthilfe und eine Selbstorganisation dazwischen, die wachsen kann …
Weitere Abende für psychische Geschichtsarbeit und regionale Kontakte, einrichtungen und Vereine, Volkshochschul-Angebote?
Literaturen zum Austauschen mitbringen: … wie …
Sabine Bode:
https://gestaltmentor.wordpress.com/2025/09/09/kriegsenkel-erinnern-sich
Gestalt und Gestalttherapie, neue Arbeitsformen zur Bewusstseinsbildung in Gruppen und in Gesundheit und Selbsthilfe