Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


friedensbewegung

Eine Gesellschaft und Kultur, die im Hintergrund vollkommen auf Autoritarismus, Befehl, Gehorsam, Gewinnstreben und Aufrüstung, Konkurrenz, Kriegswirtschaft, Waffenexporte und Tötung angelegt ist. Das würden die meisten in unserem Land bestreiten, aber der Untergrund der Zeit um 1870/71 lebt noch überall weiter, nicht nur den Verdrängungen der in Kriegskinder, der Nachkriegskinder und der Kriegsenkel, deren körperliche und psychische Belastungen unter der "Kriegstüchtigkeit" gerade enorm "aufblühen" …

Im Rahmen der Aufrüstung dem Kaiser eine Militärflotte zu finanzieren, wurde die Sektsteuer eingeführt, und bis heute nicht abgeschafft, wie das bei Steuern so üblich ist. Krupp, Thyssen, Flick, Rheinmetall … alle arbeiten immer noch weiter. Damals hieß es dann Kriegskredite, heute heißt es NATO und "Sonderfonds" (ohne Deckung).

Gleichzeitig entstand eine Friedensbewegung, der bis 1914 auch viele Sozialdemokraten nahe standen … in ganz vielerlei evangelischen, katholischen und sonstigen pazifistischen Organisationen, mit Figuren wie Bertha von Suttner, die in ihrer Freundschaft auch Alfred Nobel, den Profiteur von Dynamit, beeinflusste.

1. Weltkrieg als Bruch

Nach der Niederschlagung der Rätezeit in den Ländern erholte sich die Friedensbewegung nur in kleinen Kreisen, wie der bündischen Jugend, die nationalen Gedanken nahmen mit dem Antisemitismus zu …

und die Rüstung und die Waffenschieberei ging sofort wieder weiter, zum Teil heimlich, in München gedeckt von Kardinal Faulhaber auch in katholischen Burschenschaften, Klöstern und Priesterseminaren, Waffenlager in Kirchenspeichern …

2. Weltkrieg als nächster Bruch

Und dann doch wieder ganz schnell die Wiederbewaffnung als Mittel des Kalten Krieg als Auseinandersetzung Anfang der 1950er Jahre parallel zum Postfaschismus und entsprechender Widerstand, kirchlich und kommunistisch, mit ersten Toten,

Später dann die Notstandgesetze und die Berufsverbote, und

Aktionen gegen Atom und Großprojekte

wie die Flughafenbauten in München und Frankfurt und so manche neue Autobahn-Strecke:

Trainings für Gewaltfreie Aktion waren in der Friedensbewegung in den 1980er Jahren aus der Anti-Atom-Bewegung bekannt, auch wenn die Parteien damals eher kurzfristig ihre "Massen" mobilisieren wollten.

Uns ging es darum, dass jede Person für sich selbst entscheiden und mitwirken kann, wie ihre Haltung und Meinung zu den selbst entworfenen direkt zielenden Aktionen entsteht und wächst, und wie eine Gruppe ihre Projekte entwickelt.

Die Parteien und Presse setzten auf Massen-Beteiligungen, so dass an einem Wochenende eine Million in Bonn, Hamburg und bei Menschenketten unterwegs waren, gegen die Stationierung der Pershing-Raketen aufzustehen.

In Mutlangen gab es ein großes Widerstands-Camp mit etwa 1200 Beteiligten, darunter vielen Prominenten wie Robert Jungk, der auch in Bonn gesprochen hatte, wo Willy Brandt ausgepfiffen worden war, Heinrich Böll, Walter Jens und Dorothee Sölle habe ich dort in Erinnerung …

Und noch immer ist Täuschland nicht gegen Atomwaffen, wie die amerikanischen in Büchel, doch wächst die Friedensbewegung jetzt in Russland.

Frust-Faust

Wie wird aus dem Frust wieder eine Faust?
Statt nur die Fehler eines Systemes auszubessern,
aus der Analyse eine kompetente Veränderung machen:
Wie gewinnen wir in der Katastrophe die Konzentration dazu?

despair and empowerment hieß das Grundkonzept bei Joanna Macy.
Sie gewann aus der Angst vor der Rüstungskatastrophe auch Energie,
die langfristig in die Entwicklung der Tiefenökologie mündete: Einfühlung.

Paulo Freire gewann in Studienkreisen und in partizipativer Forschung
gemeinschaftlich in Gruppen die Idee, die Richtung der Veränderung.

Eine Lernende Organisation bringt die notwendigen Schritte in den Alltag ein,
von der Mitarbeitenden-und Kundenorientierung zur Grundlagenveränderung.

Friedensbewegung aktuell

500 Jahre Graswurzelrevolution – Geschichte, Utopie, Perspektiven. Ein Interview von Bernd Drücke mit sechs Autorinnen und Herausgeberinnen der GWR, aus: Graswurzelrevolution Nr. 500, Sommer 2025 Gespiegelt auf: https://www.linksnet.de/artikel/48935

„Wir haben keine Wahl – wir müssen zuversichtlich sein, dass Vieles an positiven Veränderungen gelingen wird.“ Helga Weber-Zucht bei ihrer 90. Geburtstagsparty im Mai 2025.

Reading suggestions:

Friedensforscher Johan Galtung * 24.10.1930 + 17.02.2024

nachruf-johan-galtung-quelle-fuer-inspiration-und-widerspruch https://afk-web.de/nachruf-johan-galtung-quelle-fuer-inspiration-und-widerspruch

/kunden/homepages/37/d358059291/htdocs/clickandbuilds/dokuWiki/BefreiungsBewegung/data/pages/friedensbewegung.txt · Zuletzt geändert: 2025/09/12 10:28 von selbstorg