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nachkriegskinder

Der Aufruf zur Kriegstüchtigkeit der neuen Militaristen ist ein technischer und wirtschaftlicher Trick, die uralte Kriegsangst vor "den Russen", die Zustimmung zur Aufrüstung und die "Sonderausgaben" in der Bevölkerung zu verankern.

Gleichzeitig überdeckt eine einseitige unglaubliche Lügen- und Nachrichtenschwemme aus der Ukraine, den USA und Gaza das kleine restliche Gefühl, in einem friedlichen Land zu leben: Überall kritische Probleme von Bahn bis Internet- und Mail-Verbindungen, von Brücken und Autobahnen, von Post und Verwaltungen: Der Krankenstand löst die Urlaubsvertretungen ab, die Schulen ticken im Alten Takt der aufgerüsteten Schulranzen, jetzt für annähernd 300 Euro das modische Stück.

Es geht uns gut, solang der Schornstein raucht. Der Kanzler heult beinahe in der renovierten Synagoge, er könnte sich ja auch an seine Kindheit in der Nachkriegszeit erinnern, als das große Flüstern in Schweigen überging, weil alle Ämter und Wände noch Ohren haben konnten, weil alle nicht so Reichen sehen mussten, wo sie bleiben und essen bekommen.

Die Reichen haben den Krieg besser überlebt, sie bereiten sich jetzt sicher auch schon gut vor: Er ist immer ein gutes Geschäft für sie. Und mit einem Juristen- und Soldaten-Kanzler ist das Land ja gut vorbereitet: Juristen hatten damals schon bereitwillig den Weg für den Führer gebahnt …

Wenn die Eltern Nazis waren …

… oder zumindest in der geschlossenen deutschen oder europäischen Welt der "Nationalsozialisten" aufgewachsen sind, werden die Gespräche in der Familie sofort etwas angespannter:

Wer hört zu, wie laut wird gesprochen, wer hat Argumente für Entschuldigungen, Verständnis, für Verantwortung und welche Informationen zu konkreten Taten gibt es? Die eigene Haltung zu Autorität und Widerstand, zu Leiden und Aggressivität, zu Verteidigung und Schuld wird angesprochen, eine breite Palette von Gefühlen und Haltungen.

Die Post-Demokratie kann den Postfaschismus aufklären

In den 1950er und 1960er Jahren wurden wir im Glauben an die BRD und ihre neue Rechts-Struktur, ihre vertrauenswürdigen Politiker und ihre unabhängige Justiz erzogen. schon länger im blog https://nachkriegskinder.wordpress.com/2018/02/03/wenn-die-eltern-nazis-waren

Die Post-Demokratie kann den Postfaschismus aufklären

In den 1950er und 1960er Jahren wurden wir im Glauben an die BRD und ihre neue Rechts-Struktur, ihre vertrauenswürdigen Politiker und ihre unabhängige Justiz im Postfaschismus erzogen.

Postfaschismus benennt die Zeit, die sonst gerne als Wirtschaftswunder glorifiziert wird: Die Entnazifizierung schon 1950 mit Einverständnis der Kirchen abgeschafft, die seitdem nie mehr für ihren Beitrag zum Aufbau der Nazi-Herrschaft angesprochen werden, die Träume der damaligen jung-Nazis in Häuschen und Klein-Familie verwirklicht, eine kleine deutsche Nachkriegs-Ordnung des Schweigens über die Täter, die plötzlich wieder Richter und Ärzte-Verbands-Vorsitzende sind.

Was wir nicht benennen können, gibt es nicht. (Kultur des Schweigens)?

Allmählich wird für fast alle Menschen durchsichtig, dass die Lobby der Industrie, die immer noch Begriffe wie „Deutsche Bank“ benutzt, die nur noch ein verlogenes Markenzeichen einer turbo-kapitalistischen Verwertungs-Logik ist und sich selbst und ihre Aktionäre bereichert.

Was macht es mit uns, wenn Lobby-Control und amerikanische Gerichte bei VW mehr aufklären, als unsere Presse gedanklich verarbeiten will? Wenn alle in den Städten beginnen, an Bronchitis zu leiden, aber der Lungenfacharzt nur auf „Lebensmittelunverträglichkeit“ testet, und von Feinstaub nichts wissen will?

Eine Kultur des Schweigens, wie es Paulo Freire genannt hatte, der in Brasilien reichlich Militärdiktatur erlebt hatte, aber auch die Mittel zur Demokratie-Erziehung mit einer Pädagogik der Unterdrückten und einer Pädagogik der Befreiung bis zu einer Pädagogik der Hoffnung entwickelte, braucht heute bei uns auch eine psychische Geschichtsarbeit.

Trennung von der alten Familie

Was moralisch als verwerflich dargestellt wird, wurde oft durch einen beruflichen Wechsel durch das ganze Land begründet: Der Abstand von den belastenden Eltern ist allmählich auch in Selbsthilfe-Gruppen ein bearbeit-bares Thema, ein Abschied schon zu Lebzeiten ist keine Seltenheit, aber mit äußerlichen Gründen leichter zu rechtfertigen.

Nazi-Geschichte der Eltern erforschen und verstehen

Wenn ganz viele junge Leute die Nazi-Haltungen der Älteren, aber auch jüngerer Aktivisten nicht verstehen, fehlt das Wissen über den Weg in den Nationalen Sozialismus. In vielen Teilen ist auch die Gewerkschaft und SPD nicht weit davon.

GlobalisierungsgegnerInnen statt Kapitalismus

Der Internationalismus der frühen AnarchistInnen, der Pazifisten und Unabhängigen Sozialdemokraten und der späteren Spartakisten und Kommunisten braucht eine grundlegende Bildung, die über die eigenen und regionalen Interessen hinausgeht.

Meine halbe Familie war wenig im weiteren Ausland, bäuerlich „am Boden“, wie heute die ganze chemisch beeinflusste Landwirtschaft im Ausverkauf.

Internationale Solidarität ist aber auch in linken Kreisen eher eine moralische Prämisse, für die – wie im Osten – besondere Gewerkschafts-Beiträge und Spenden gesammelt wurden. Dabei kann das Wissen um die Befreiungsbewegungen in allen Ländern eine Hoffnung sein, die trägt und Modelle für unser neues Denken anregen kann.

Die Rollen zwischen SA und BDM

Auch die Hitler-Bewegungen waren längst nicht so einheitlich, wie sie in der Nachkriegs-Zeit oft dargestellt wurden, und die Differenzierung der 12 Jahre wird immer wichtiger:

In der Zeit der Gleichschaltung 1933-1938 gab es noch eine vielfältige Szenerie der beruflichen, konfessionellen, politischen, gewerkschaftlichen und Wandervogel-Bewegungen, während die Kirchen und Schützengesellschaften, die Parteien und viele Vereine ihre Mitwirkung an der „neuen Gesellschaft“ klären mussten und die einzelnen Personen ihre Haltung entwickelten: Mit jüdischem Hintergrund oder Freundschaften, die plötzlich nicht mehr glaubens-orientiert, sondern rassisch bewertet wurden …

… bis hin zur Verbreitung der Verzweckung der Bekanntschaften und Menschen wie im „Lebens-unwertem Leben“, der Emanzipation von Lehrkräften gegenüber Pfarrern, die bis zur Revolution 1918 noch beherrschende Dienst-Vorgesetzte waren.

In der SA SturmAbteilung die Kameradschaft erlebt und durchs ganze Land gereist, Moore trocken gelegt … und im Bund deutsche Mädel BDM nur Sticken gelernt hatte und ansonsten in der Kirchen-Jugend gegen Hitler gebetet …

Das wird noch weiter gehen, sind es doch grade ein paar Jahrzehnte seit dem 30.Januar 1933 …

http://fairmuenchen.de/feinstaub-nein-keiner-will-euch-beunruhigen

Schatten der Vergangenheit

Viele bemerken erst bei Erkrankungen oder Trennungen, welche Last auf ihnen liegt, welcher Leistungsdruck und welches regelmäßige Versagen sie vielleicht selbst organisieren …

Kriegs-Enkel - Kriegs-Erben?

nach den Kriegskindern, die noch Bomben, Flucht und Nazi- wie auch Militär-Übergriffe erlebt hatten, waren die Nachkriegskinder ab 1949 die Generation des Überlebens, von Mangel und Hunger in das Wirtschaftswunder des Postfaschismus, in Besatzung, zwischen Opfern und Tätern, Persilscheinen und Mitläufern, dem beginnenden Kalten Krieg und neuem Antikommunismus, der Wiederbewaffnung und dem Widerstand dagegen …

Kriegsenkel, die nächste Generation, erlebt vor allem die fehlenden Gefühle und das Schweigen zwischen Großeltern und Eltern, die fehlende Fähigkeit zu Auseinandersetzungen, produktivem Streit und Verhandlungen.

Die Rechthaberei, die cancel-culture und die Deals der aktuellen Neuzeit erscheinen NORMAL, die alte Erinnerungsarbeit und Versöhnungskultur eine Bemühung alter Zeiten: Geschichtsarbeit und die Friedensbewegung erscheinen als Unbekannte …

Abend zur aktiven psychischen Geschichtsarbeit

Geschichtsarbeit ist eine Art gemeinschaftlicher Forschung, bisher an historischen Gegebenheiten.

Aktive psychische Geschichtsarbeit wird und sozialpsychische Geschichtsarbeit und braucht Verarbeitung von eigenen Betroffenheiten, die wir eigentlich alle, bis auf wenige in oberen Klassen der Gesellschaft, die nur gewonnen haben, nötig hätten.

Carolin Matzko: „Alte Wut“ - Warum ich an den Ort reiste, von dem mein Vater einst fliehen musste“ 220 Seiten, 24 Euro Piper Verlag https://www.ev-akademie-tutzing.de/veranstaltung/alte-wut Tutzing 6. Oktober 2025 - "auf die Spur eines vererbten Traumas"

Sabine Bode:

  • Die vergessene Generation - Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen, Klett-Cotta Stuttgart
  • Kriegsenkel - Die Erben der vergessenen Generation, Klett-Cotta Stuttgart 2009
  • Frieden schließen mit Demenz

Luise Reddemann: Kriegskinder und Kriegsenkel in der Psychotherapie

Hartmut Radebold: Die dunklen Schatten unserer Vergangenheit - Hilfen für Kriegskinder im Alter

Ingrid J. Dautel: Ich hole mir mein Leben zurück - Was Kriegskinder, Nachkriegskinder und Kriegsenkel bewegt

Gestalt und Quarterly gegen die Kultur des Schweigens und für die Arbeit am Tabu

nach den Kriegskindern, die noch Bomben, Flucht und Nazi- wie auch Militär-Übergriffe erlebt hatten, waren die Nachkriegskinder ab 1949 die Generation des Überlebens, von Mangel und Hunger in das Wirtschaftswunder des Postfaschismus, in Besatzung, zwischen Opfern und Tätern, Persilscheinen und Mitläufern, dem beginnenden Kalten Krieg und neuem Antikommunismus, der Wiederbewaffnung und dem Widerstand dagegen …

Kriegsenkel, die nächste Generation, erlebt vor allem die fehlenden Gefühle und das Schweigen zwischen Großeltern und Eltern, die fehlende Fähigkeit zu Auseinandersetzungen, produktivem Streit und Verhandlungen.

Die Rechthaberei, die cancel-culture und die Deals der aktuellen Neuzeit erscheinen NORMAL, die alte Erinnerungsarbeit und Versöhnungskultur eine Bemühung alter Zeiten: Geschichtsarbeit und die Friedensbewegung erscheinen als Unbekannte … psychische Geschichtsarbeit als neue Aufgabe!

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