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Seit den Zeiten der vielen Veröffentlichungen von Horst Eberhard Richter wie zu "Frieden" und "Gruppe", die in den 1970er Jahren und in den folgenden als Taschenbücher allen Studierenden die Grundlagen der psychoanalytisch fundierten Menschenbilder auch der Kritischen Theorie näher brachten, ist es elfenbeinern um die Kritische Theorie in der Philosophie geworden, und Wortkaskaden der geschraubten philosophischen Jahrhunderte verbreiten Staub über Adorno, Markuse und Co … Frankfurter Schule gähnt?
Wenn unsere derzeitigen hochtrabenden vermeintlichen Regenten uns die Kriegstüchtigkeit beizubringen versuchen, mit Tanks (Panzern der alten Echsen-Sorte) und Raketen, sollen die Brücken und Straßen ertüchtigt werden, immer schon geplant für Truppentransporte, die NATO sorgte mit vor … aber wer achtet auf das Volk, das so abgelenkt von den Ideen, Lügen, Streitereien und seinem Gelderwerb, gar nicht an die Notvorräte denken kann und will? Kritische Infrastruktur?
Zur kritischen Infrastruktur gehört vor allem auch unsere Psyche.
Kritisch nicht nur im Sinne der "Kriegstüchtigkeit", sondern vor allem im Sinne der Kritischen Theorie, die in Täuschland leider in der der verquasten Sprache der alten Philosophen hängen geblieben ist:
Sie ist in anderen Ländern sehr viel jünger und bezieht sich auf die Grundlagen der Befreiung-Bewegungen, wie sie Paulo Freire in seinen Reden und Schriften von der Pädagogik der Unterdrückten bis zur Pädagogik der Hoffnung schon in den 1970er Jahren begann und die mit dem Theater der Unterdrückten und einer Ästhetik der Unterdrückten von Augusto Boal 2009 definiert wurden:
Im arbeitskreis_kritische_gestalt lernte ich, dass kritik nicht das Kritisieren anderer Personen, sondern von Gedanken und vermeintlichen Wahrheiten sein soll: Eine gute kritik_der_virenpolitik wird alle Aspekte der Vorsorge und Nachsorge betrachten, die kritische_gestalt wir vorallem auch das gesellschaftliche Umfeld der Belastungen und Erkrankungen betrachten, eine kritische_paedagogik kritisiert nicht die Kinder, sondern die Umstände des Lernens und der dümmlichen alten Vorgaben des "UNTER-richten", denn eine kritische_praxis befreit sich von den verengten Vorschriften.
Die kritische_psychologie hatte vieles aus der kritischen psychotherapie aufgenommen, die insgesamt die kritische_theorie sehr beeinflusste: Freud hatte viele Fässer aufgemacht, die etliche seiner KollegInnen gut zu füllen bereit waren, wie Wilhelm Reich und Laura_und_Fritz_Perls.
kritisches_denken kann vor allem miteinander geübt werden, finde oder sammle dir ein paar Leute:
Weil ja Begriffe die "Griffe sein sollen, die Welt zu verändern", wie einmal Bert Brecht einer Figur zugeschrieben hat, such ich nach den besten Begriffen, die zwischen Bewusstseinsbildung im Forumtheater und Kritischer Praxis des Theater der Unterdrückten liegen, denn in der Kritischen Theorie wird hierzulande mehr über Adornos Gedanken philosophiert, statt über die Pädagogik der Unterdrückten unsere kommende Zukunft. Dazu kommt seit Langem auch die Kritische Gestalt als Praxis der Kritischen therapeutischen Arbeit, Lebensform und Psychotherapie.
Im neunten Band der Reihe Pri ha-Pardes geht Ansgar Martins kabbalistischen Spuren in der Philosophie Theodor W. Adornos (1903–1969) nach. Der Frankfurter Gesellschaftskritiker griff im Rahmen seines radikalen materialistischen Projekts gleichwohl auch auf ‚theologische‘ Deutungsfiguren zurück.
Vermittelt durch den gemeinsamen Freund Walter Benjamin (1892–1940) stieß Adorno dabei auf das Werk des Kabbala-Forschers Gershom Scholem (1897–1982). Zwischen Frankfurt und Jerusalem entwickelte sich eine lebenslange Korrespondenz.
Für Adorno erscheint vor dem Hintergrund lückenloser kapitalistischer Vergesellschaftung jede religiöse Sinngebung in der Moderne als unmöglich. Der Tradition der jüdischen Mystik schreibt er hingegen eine innere Affinität zu dieser hoffnungslosen Logik des ‚Verfalls‘ zu.
Sie scheint ihm zur unumgänglichen Säkularisierung religiöser Gehalte aufzufordern. Adorno kabbalistische Marginalien beziehen einen breiten Horizont jüdisch-messianischer Ideen ein. Er verleugnet dabei nie, dass es ihm um eine sehr diesseite Verwirklichung geoffenbarter Heilsversprechen zu tun ist:
Transzendenz sei als erfüllte Immanenz, als verwirklichte Utopie zu denken. In diesem Anliegen sieht Adorno selbst jedoch gerade seine Übereinstimmung mit der Kabbala.
„Der Gestus des interpretierenden Gedankens gleicht dem Lichtenbergischen ‚Weder leugnen noch glauben‘, den verfehlte, wer ihn einebnen wollte auf bloße Skepsis. Denn die Autorität der großen Texte ist, säkularisiert, jene unerreichbare, die der Philosophie als Lehre vor Augen steht. Profane Texte wie heilige anschauen, das ist die Antwort darauf, daß alle Transzendenz in die Profanität einwanderte und nirgends überwintert als dort, wo sie sich verbirgt.“ – Theodor Adorno: Zur Schlußszene des Faust (1959)
Ansgar Martins: https://www.academia.edu/28386869/Adorno_und_die_Kabbala_2016
"… er unterstellte, dass die kabbalistischen „Spekulationen […] auf den deutschen Idealismus bedeutenden Einfluß ausgeübt hatten und mir darum philosophisch wiederum vertrauter und näher waren, als es […] zu erwarten gewesen wäre.“ (GS 20.2, 483)" S.11
"Auf jüdische Mystik referiert er – im Unterschied zu anderen religiösen Traditionen – als gelingendes Beispiel einer Einwanderung des Sakralen ins Profane, er unterstreicht, anknüpfend an Scholem, ihren „Umschlag“ in Aufklärung." S.12
"Adornos ‚Kritische Theorie‘ ist kritische Theorie, die gegen den Widersinn der modernen Gesellschaft auf deren praktische Veränderung zielt. Einstweilen entfaltet sie ihre argumentative Kraft weniger in systematischen oder (gar religions-)historischen Betrachtungen als aus konkreten theoretischen Interventionen, d. h. daraus, „ganz profane, dafür aber akute Erscheinungen zu zerlegen“. S.13
Jürgen Habermas hat seinen Vorwurf, dass die „Idee der Versöhnung“, d. h. letztlich die Idee der Utopie, sich mit Adorno nicht mehr denken lasse, um den Hinweis ergänzt: „Allenfalls läßt sich diese Idee noch in den Bildern der jüdisch-christlichen Mystik umkreisen […].“
Die Frage: Gibt es ein richtiges Leben im Falschen ist für Viele eine Kurzfassung von Adorno geworden, die auch gelegentlich auf ein Was tun? von Lenin reduziert werden kann: Denken und reden, aber sonst?
Die Kritische Theorie wurde in der deutschen Auseinandersetzung und Rezeption der letzten Jahre sehr auf "etwas philosophieren" reduziert, ohne den internationalen und den psychotherapeutischen Kontext und seine Entwicklungen wirklich ernst zu nehmen.
Die internationalen Fortschreibungen in den süd- und nord-amerikanischen Literaturen nahmen zum Beispiel die Gedanken von Paulo Freire und der Pädagogik der Unterdrückten auf, die sich neben etlichen Pädagogen auch auf Antonio Gramsci, Rosa Luxemburg und Gustav Landauer beziehen, und führen diese in feministischen, kolonial-kritischen und umweltbewussten Gedanken weiter, die hierzulande an den Hochschulen noch Neuland sind.
In der autoritären Welt entsteht sofort Widerstand: Die Macht muss sich beweisen, schafft das aber im Endeffekt nur mit Drohung und Strafen, mit aufwändigen Knästen oder Krieg, Mord und Todesstrafe.
Mitarbeitenden mit ihrer Kompetenz einzubeziehen?
Unsere hierarchische Arbeitswelt tut sich da schwer … wir sind durch autoritäre Ausbildung auf Widerstand erzogen, der aber uns und dem System die Veränderbarkeit rauben.
Die kapitalistische und neoliberale Prägung, alles in Geld berechnen zu können, immer einen Mehrwert abschöpfen zu wollen, als Reiche so zu tun, als wären wir nicht verantwortlich für die Zerstörung der Welt: Woran ich denke, wenn ich Verpackungen umständlich auseinanderfummel um Papier & Plastik ordentlich zu trennen: