Darum sprechen manche für sich auch eher von "ausgebrannt": Burn out, da hatte etwas gebrannt … und dann folgt vielleicht eine Verbitterung:
Die Ästhetik der Unterdrückten meint entsprechend die Wahrnehmung der Gesellschaft aus der Sicht "von unten", wie sie von den (theologisch gesagt) "Ärmsten" erlebt und gesehen und interpretiert wird.
Der "Mittelstand" wundert sich zur Zeit öfter über "Hoffnungslosigkeit", wie er sich schon länger über "Burn Out" oder "Depressionen" als persönliche Problematik schlecht fühlte.
Wenn ich heute zu vermitteln versuche, dass die ganze Gesellschaft in der Depression, oder ausgebrannt ist wie das Klima, bekomme ich erstaunte Reaktionen, denn alle haben wir gelernt, uns als kranke Einzelwesen zu definieren. Aber auch die Wirtschaft hat seit Jahren die Depression …
In der Theaterpädagogik erlebe ich die allseits verbreitete Depression der Orientierungslosigkeit, nur behelfsmäßig überbrückt durch Esoterik, Konsum oder Rückkehr zu Religionen, das hatte zu früheren Zeiten verstreute Auslöser:
Als autoritäre Depression hatten wir die nach einschüchternder Erziehung und in bevormundendem Staatswesen, als ökologische Depression in den rücksichtslosen Umgangsweisen der Geschäftswelt mit den natürlichen Quellen, der Politik mit Bürgerinitiativen und Demonstrierenden.
Heute würde ich eine politische Depression anfügen, die von der Wirkungslosigkeit der Part-eien in der Lobby-blockierten Demokratie keine Lösungen für die dringendsten Fragen zulässt und den radikalisierten Kapitalismus nicht ansprechen - in unser Unbewusstes verdrängen will.
Aus Situationen der Machtlosigkeit entstehen Haltungen und Situationen der Depression: Ob aus autoritärer Unterwürfigkeit, wie sie brutale Erziehung mit Prügeln erzeugt, oder aus ökologischer Verzweiflung, ob aus religiösen Verzweiflungen und Verfehlungen oder aus philosophischer Hoffnungslosigkeit: Die Kraft schwindet plötzlich, allein.
Gemeinschaftliche Theaterarbeit kann die gemeinsamen Themen aufgreifen, wenn die erste Schwelle überschritten ist: Deine Depression / Burn-Out / Verwirrung ist nicht nur deine Privatsache, sie ist auch gesellschaftliche Situation. Wie du damit umgehst, ist allerdings deine Sache!
Wir gehen im Legislativen Theater nicht an privat orientierte therapeutische Fragestellungen, sondern an die gesellschaftlichen, politischen Fragen. Armut bis Zukunftsangst sind die Themen ALLER, die Frage ist nur, bei welchem Thema du wach wirst, betroffen bist, dass du was unternehmen magst.
Wenn ich heute meine Wahrnehmung zu vermitteln versuche, dass die ganze Gesellschaft in der Depression, oder ausgebrannt ist wie das Klima, bekomme ich erstaunte Reaktionen, denn alle haben wir gelernt, uns nur als kranke Einzelwesen zu definieren.
Außerdem sind sie in der Lage, aus all dem, was wir in der Gesellschaft offenbar nicht mehr brauchen, symbolische Bilder zu verfassen. Die Ästhetik der Unterdrückten unterstützt persönliche Entwicklungsprozesse und liefert zudem Material für Forumtheatervorstellungen." https://tdu-wien.at/tdu-wien/techniken
Aktuell gab es neue Forschungen, die eine gesunde Ausstrahlung viel besuchter Orte wie Wallfahrtsorte, Kraftorte und sogar von Gräbern und Friedhöfen nachgewiesen haben, denn unser Biom lebt vom gesunden Austausch, die Depression oft von der Abtrennung.
Flucht in Krankheiten wie Depression gehört zu den berechtigten Versuchen unseres Körpers, sich selbst aus dem Druck und der Schuld an den Auswirkungen des Kapitalismus zu nehmen, der uns seit vier Jahrzehnten zunehmend den Hals zudrückt. Die verwirrende Fernseh- Film- und Nachrichtenwelt und in Spiele verhindert eigenes Aktiv werden.
Wer massiert dir jetzt Schultern und Hals? Das machen meist nicht mal die Ärzte, wenn sie am Untersuchen sind, wirkt aber bei manchen … manchmal sofort gegen Tinnitus, und notfalls auch selbst, nach einem schönen Pflegebad? Gute Entspannung, trotz dem Kapitalismus, der uns die Durchblutung abschnürt, den Blutdruck hochtreibt …