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gustl_angstmann

Gustl Angstmann war in München einer der ersten offen schwul lebenden Gesprächs-Therapeuten, Literaten und Volkshochschul-Referenten, ausführlich dokumentiert im Archiv Queeres Forum München, https://forummuenchen.org/projekte/steckbriefe-zu-lgbtiq-persoenlichkeiten/gustl-angstmann und alle seine Glossen als Grantler in vielen Heften oder zwei gebundenen Bänden des "Südwind", auch online unter http://archiv.forummuenchen.org

… auch im Verein für Sexuelle Gleichberechtigung VSG München war nach den studentisch gestarteten Initiativen Homosexuelle Aktion München HAM und der Homosexuellen AktionsGruppe HAG im Versuch, mit bürgerlichen Rechten durch Angestellte und Professionelle mit einem Polizei-Ausbilder im Hintergrund, gesetzliche Veränderungen herbei zu führen.

Beratungsgruppe Rat und Tat

Eine Beratungsgruppe Rat und Tat betrieb zwei mal in der Woche, Montag und Freitag, die Öffnung des Zentrum des VSG und ein Telefon, später als "Rosa Telefon" beworben. Als erster Gesprächs-Therapeut in München und Anbieter vieler Kurse in den Volkshochschulen war Gustl Angstmann der erste in München, der offen schwul auftrat. In jener Zeit waren Psychoanalytiker, die offen schwul waren, noch als "unausgereifte Person" nicht zum Beruf zugelassen. Der §175 der Nazis wirkte noch weiter …

Literaturkreis im VSG

mit Gustl Angstmann, Gerd Wolter, Friedl Brehm, Wolfgang Angerer?, Thomas N. und vielen anderen, 1980 beschreibt Gustl Angstmann eine Szene in unserer Haidhauser Wohngemeinschaft in der Balanstraße 11:

Der Literaturkreis des VSG am 9.1.1980 hatte allerdings auf den Matratzen im großen Zimmer stattgefunden, das Treffen hat bei Gustl Angstmann in seinem Buch "Ein ganz normaler Mann" ein "Protokoll" bekommen: Seite 60:

"Gerd gegen Rolf, mit Gerd für Rolf. Rüdiger liest seine Gedichte: Schwuler liebt Frau, liebt Mann, Ekel, Angst. Erfahrungen, Flucht, Zärtlichkeiten, Berührungen."

In seinen späten Jahren hatte er einen kleinen Hausanteil an dem oben abgebildeten Gehöft in der Toscana, bis er, an Aids erkrankt, bis er am 1. Januar 1998 starb. Das Forum Queeres Archiv München macht jährlich Anfang Januar eine Gedenklesung oder einen Gesprächskreis.

Der "Grantler" glossierte in bairisch:

"Zeid weard´s, daß mia Dickn und Oidn und Krankn und Unauffällign uns rauß aus den Klappen draun. Mia sann grod die Mehrheit. Wea soggd, daß mia ned schee san?"

Ein "Steckbrief" zu seiner Person, auch mit den zahlreichen Büchern, die er veröffentlicht hatte, steht auf den Seiten des Archiv: https://forummuenchen.org/projekte/steckbriefe-zu-lgbtiq-persoenlichkeiten/gustl-angstmann → Hier steht er etwas schmal hinter Gerd Wolter

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