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wir meinen, haben gelernt, uns kontrollieren zu müssen. Wer dich liebt, wird dich mit deinen Macken ertragen, weiß sie wahrscheinlich längst, und akzeptiert dich damit:
Eine der Überraschungen bei manchem, was wir heute "coming out" nennen: "Aus dem Einbauschrank kommen", den unsere bürgerliche Erziehung uns für das Innenleben bereit gestellt hat, ob für sexuelle Orientierungen oder für psychische Besonderheiten, für körperliche Krankheiten oder berufliches und oft finanzielles Versagen:
queer zu sein, erscheint heute vielen jungen Leuten kein Problem, aber es ist noch nicht in allen Berufen, Betrieben, Branchen und Einrichtungen so weit: Kennst du eine lesbische Lehrerin, einen schwulen Lehrer? Was würden deine Eltern sagen, wenn eine Lehrkraft offen bisexuell auftritt?
Bundeswehr und Polizei lernten allmählich, damit umzugehen, aber Kultusministerium und Schulleitung?
Auswahl, aktueller und vollständiger auf https://queeresnetzwerk.bayern/veranstaltungen/kalender
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fand ich einen Volkacher Kirchberg Bacchus Bocksbeutel von 1991, in hervorragender Verfassung, und mit traumhafter Geschichte:
Ich hatte einen Theaterworkshop dort mit evangelischer Jugend, und zum Thema Unterdrückung und Tabu spielten zwei Jungs von etwa 17 Jahren ihre Situation als schwules Paar, und mit fielen damals am Land noch beinah die Augen aus, aber die Gruppe hatte die Geschichte sehr gut verarbeitet und verstanden … nach gut 30 Jahren noch ein hervorragender Tropfen!
Ich habe erst im Nachhinein begriffen, wie sehr meine Angst vor Ablehnung alle meine Beziehungen beeinträchtigt hat, schon viele Jahre vor meinen verschiedenen Coming Outs in Familie & Freund*innenkreis. Das fing sogar schon vor meinem *inneren* Coming Out an.
Es gab ein manchmal diffuses, manchmal greifbareres Gefühl der Entfremdung, von innen und von außen. Eine stetige Unsicherheit kann queere Menschen schon lange vor dem 1.Coming Out von ihren Mitmenschen isolieren und ihre sozialen Beziehungen sabotieren.
Laut der Studie "Schwule Jugendliche" (2000) lagen zwischen den ersten Ahnungen der eigenen Homosexualität mit durchschnittlich 13,4 Jahren und dem ersten Coming Out gegenüber Freundys oder Familienmitgliedern mit durchschnittlich 18,2 Jahren im Schnitt 4,8 Jahre. [Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales (Hrsg.): Schwule Jugendliche: Ergebnisse zur Lebenssituation und sexuellen Identität. Hannover, 2000]
"Trans Männer brauchen 9 Jahre vom inneren Coming Out bis zum Beginn der Transition mit 24, trans Frauen sind 3 Jahre später dran und brauchen 13 Jahre länger." [Quelle: https://twitter.com/CorneliaKost/status/1623407913841709056?t=TPir7uXYfKswb1fD6QSKjg&s=19]
Wie sollte eine so lange Zeit der inneren Einsamkeit nicht die ganze Persönlichkeit und alle soziale Beziehungen prägen? Queerfeindlichkeit isoliert nicht erst ab den äußeren Coming Outs.
Was sind deine Erfahrungen mit Beziehungen vor deinem (inneren / äußeren) Coming Out?
Erste Beziehung noch klammheimlich etwa mit 16-18, dann Studienjahre voller Sorgen, "zu krank zu sein für den kirchlichen Dienst" (nach dem Lexikon für Theologie oder so) und die ersten Erlebnisse von zusammen lebenden Frauen und einer polyamoren christlichen Gemeinschaft 1976 … und dann Jahrzehnte angepasstes meist heimliches Leben zwischen Beruf und Szene, als Freiberufler immer an der Kante.
Familie ohne Akzeptanz, Freundeskreise mit Offenheit, in Projekten und Vereinen immer wieder eine vorsichtige Öffnung …
Herzog Franz von #Bayern, der seit vielen Jahren mit seinem Freund im Schloss #Nymphenburg in #München lebt, findet es in seiner aktuell erschienen #Biografie an der Zeit, offen dazu zu stehen: Im Bayrischen Rundfunk Sa 11.3.23 in der Buchbesprechung in #B2 vorgestellt. #ZeitfürBayern #ComingOutmit90
Die Geschichte von Walter Sedlmayr 1990 und Rudolf Moshammer 2005 waren jeweils delikate Presse-Seiltänze, wie die vielen Erpresser-Geschichten und Selbstmorde in den früheren Jahrzehnten, von Krupp bis … schon in den 1920ern in einem ganz frühen Stummfilm "Anders als die Anderen" dargestellt.
In Zeiten der Diskriminierung nahm man in der Szene vor allem der Stars und Verantwortlichen das verklemmte Leben, das immer noch mit Erpressung und Verleugnung gleichgesetzt wurde, als anstößig oder beim Gebrauch von "Sandfrauen" (Pseudo-Freundinnen und -Gattinnen) und dümmlicher Distanzierung und in den Ämtern und Verwaltungen als internalisierte Homophobie empfunden: Hape Kerkeling und der Fernsehkoch …