Wenn sie von Sicherheit reden, geht es nicht – wie Konferenzleiter Wolfgang Ischinger behauptet – um die „friedliche Lösung von Konflikten“, nicht um die Sicherheit der Menschen hier und nicht um die Sicherheit der Menschen anderswo auf der Welt, sondern um die Vormachtstellung des Westens mit seinem kapitalistischen Wirtschaftssystem, das auf der Ausbeutung von Mensch und Natur basiert.
"Michail Bakunin (1814 - 1876) war bereits zu Lebzeiten ein Mythos. Der russische Adlige wurde wegen der Teilnahme an Aufständen in Paris, Dresden und Prag mehrfach zum Tode verurteilt, begnadigt, in Russland inhaftiert und nach Sibirien verbannt. Von dort floh er über Japan und die USA nach Europa, wo er sich der Arbeiterbefreiung zuwandte.
Bald geriet er mit Karl Marx in Konflikt, dessen autoritären Führungsstil er kritisierte. Michail Bakunin plädierte für die Anarchie, für eine dezentrale von unten nach oben organisierte und gewaltlose Gesellschaft der Freien und Gleichen ohne Staat und Ausbeutung.
Er kämpfte gegen die "Diktatur des Proletariats", gegen eine Eroberung des Staates auf parlamentarischen oder revolutionären Weg: Bakunin prognostizierte, "… dass eine Diktatur kein anderes Ziel haben kann, als nur das eine, sich zu verewigen … Freiheit kann nur durch Freiheit geschaffen werden …" -
Den Traum von einer gerechten, antiautoritären Gesellschaft hatte Bakunin allerdings nicht als Erster. Er begegnet schon in den alten Religionen Persiens und Palästinas und bei den Ketzern des Mittelalters. Doch erst mit der Französischen Revolution gewannen diese Utopien politische Stoßkraft.
Es waren keine Arbeiter, sondern emanzipierte Bürger wie der Journalist Babeuf oder der Textilindustrielle Owen, die mit Genossenschaften zu experimentieren begannen. Die Bewegung hatte ihre Paradiesvögel:
Charles Fourier verband die soziale Revolution mit einer befreiten Sexualität. Der Schneidergeselle Wilhelm Weitling forderte die Abschaffung des Geldes und eine zentralistische Planwirtschaft. Die sozialistischen "Klassiker" Marx und Engels vermissten bei diesen bisweilen recht romantischen Vordenkern die wissenschaftliche Fundierung, übernahmen aber viel Ideengut vor allem von Henri de Saint-Simon und dem "Kommunistenrabbi" Moses Hess.
Neben dem Trend zum Staatssozialismus blieb in der Arbeiterbewegung immer die Idee der genossenschaftlichen Selbstverwaltung lebendig: Die freie Assoziation kleiner Produzenten könne die Anhäufung von Profit in den Händen weniger Reicher und die Ausbeutung der Arbeiter am besten verhindern. http://www.bakunin.de
Charles Fourier:
In der Februarrevolution von 1848 traf er Michail Bakunin und entwickelte als Abgeordneter der französischen Nationalversammlung ein Arbeitsprogramm. Er erstrebte eine Entwicklung zum Sozialismus ohne Gewalt, getragen von der freien Entscheidung der Arbeiter.
Proudhon lehnte jede staatliche Gewalt ab und prägte die Überzeugung der Anarchisten, wonach die unbegrenzte Freiheit der Menschen die Grundvoraussetzung für eine sozialistische Ordnung sei:
„Die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, hat irgendjemand gesagt, ist Diebstahl. Nun wohl! Die Regierung des Menschen durch den Menschen ist Sklaverei!“