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Bei Lebensgemeinschaften denken wir als erstes an Familien und ihre Herkunftsgeflechte, obwohl diese sehr oft nicht für das ganze Leben taugen: Zum Einen, weil wir oft den Bevormundungen schon früh entfliehen, zum Anderen, weil ihre Haltbarkeit in einer Ehe heute nur zu etwa 50% beständig ist, und das sehr oft nicht in guter Stimmung.

Ideologisch hat uns die biblische Hirtentradition und ihre kirchliche Fortentwicklung nicht nur die Kleinfamilie beschert, auch die alten Stammestraditionen im bäuerlichen Leben zerfielen längst in Paar-Strukturen mit Kindern, selten mit Onkeln und Tanten wie Altbauern am Hof, unter göttlicher Aufsicht.

Dazu kam die Romantik mit der Erfindung der romantischen Liebe, mit der die sexuelle Bedürftigkeit verbrämt wurde und als Hochzeits- und Schlagerindustrie alle Medien verzuckert, wo früher noch die Eltern die Ehen arrangiert hatten. Wie beim Industriezucker gibt das nun ein kurzes Stimmungshoch, das im Abklingen irritiert und eine nächste Mahlzeit anfordert.

Bei sexueller Erfüllung dauert das etwas länger, aber im Casanova-Effekt wird daraus serielle Abnutzung. Die Idee der Freien Liebe entstand aus den engen moralischen Korsetts um 1900 am Monte Verita und in der Lebensreformer- und Wandervogel-Bewegung, meinte aber einen ehrlichen Umgang der Partner und nicht beliebigen Wechsel und Betrug, wie ihn der "Seitensprung" brachte, auch nicht die serielle Monogamie aus der Mode der SchauspielerInnen, die in der Kriegs- und Nachkriegszeit für jene geduldet wurden.

Gustav Landauer und Kurt Eisner wurden ihre je zweite Ehe von bürgerlicher Seite noch vorgeworfen, und all die Lebensformen von Lesben und Schwulen wurden bis 1994 verfolgt, bis heute veräppelt oder als herausragend gefeiert, aber wie gehen wir mit all den Veränderungen der Identität oder Orientierung um, die uns inzwischen geschehen können? Welche Patchwork-Möglichkeiten gibt es für werdende Bisexuelle?

Als Lebensgemeinschaften denken sich schon lange auch etliche Burschenschaften, aber dort vor allem als auserwählte "wissenschaftliche" Männer mit ihren sie fördernden (protegierenden) "Alten Herren", aber auch im Wandervogel gab es Ansätze, nicht nur in jugendlichen Zeiten gemeinsam durch Europa zu ziehen, Laute und Klampfe, gemeinsames Essen und Singen, Lagerfeuer und Arbeitsgemeinschaften auch zu gemeinschaftlichen Lebens- Familien und und Wohnformen zu verbinden.

So, wie das militaristische reaktionäre "3. Reich" mit seiner Gleichschaltung der Jugendverbände und der bündischen Jugend die gleichwertigen Gemeinschaften vernichtete und mit dem großspurigen Wortgetöse von der "Volksgemeinschaft" übertönte, blieben doch Spuren von freiem Zeltlager und gemeinschaftlichen Erlebnissen, die Dauer suchten, auch in meiner Familie, als wir "zum zelten" fuhren.

Es gab viel öfter Lebensgemeinschaften, als sie öffentlich anerkannt werden konnten: Nicht nur die Kinder von Bakunin und von Richard Wagner können Lieder davon singen, und es gab viel mehr polyamore oder offene Beziehungen, als die Bürgerlichkeit denken und schreiben durfte, die auf Heteronorm und maximal serielle Monogamie getrimmt war.

Wie Gustav Landauer zum Anarchisten wurde

https://archive.org/details/Christoph_Knueppel_Wie_Gustav_Landauer_zum_Anarchisten_wurde 1h 49min zu hören

Eine Lesung aus seinen frühen Briefen, Tagebüchern und Schriften von Christoph Knüppel, Gustav-Landauer Bibliothek Witten http://projekte.free.de/glb/ Vorrede geht bis min 13

Witten https://trotzallem.noblogs.org/gruppe und Karlsruhe: https://lka.tumblr.com/post/185011996871/zur-aktualit%C3%A4t-gustav-landauers-vortrag-und

"Gustav Landauer stammte aus einer gutbürgerlichen und assimilierten jüdischen Familie in Karlsruhe. Sein Vater betrieb ein Schuhgeschäft, sein Bruder Fritz wurde Richter und sein Bruder Felix übernahm das elterliche Schuhhaus.

Sehr zum Leidwesen seiner Eltern schlug sich Gustav Landauer 1891 in Berlin auf die Seite der revolutionären Arbeiterbewegung und ersetzte sein Studium der neueren Philologie und der Philosophie durch das „Studium des Sozialismus“, wurde 1892 Mitglied des linksradikalen Vereins unabhängiger Sozialisten, trat aus dem Judentum aus und übernahm 1893 – mit 22 Jahren – die Redaktion des Wochenblatts „Der Sozialist“, in dem er sich kurz darauf zum Anarchismus bekannte.

Folgerichtig bedachte ihn die wilhelminische Justiz wenig später mit einer elfmonatigen Gefängnisstrafe, die nicht seine letzte sein sollte."

https://archive.org/details/Christoph_Knueppel_Wie_Gustav_Landauer_zum_Anarchisten_wurde

Text aus der https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Landauer

http://raete-muenchen.de/150-jahre-gustav-landauer

Übersetzungen: Meister Eckhart und Shakespeare

über Martin Buber – Vom Wesen der Autorität in der Religion — Blütensthaub https://daoweg.wordpress.com/2017/11/26/martin-buber-vom-wesen-der-autoritaet-in-der-religion/

... und bei mir geht sofort die Zeitreise los:

Martin Buber und seine Freundschaft zu Gustav Landauer, der am Ende der Münchner Räterepublik grausam erschlagen und erschossen worden war. Martin Buber schrieb über ihn und gab seine letzten Schriften heraus.

Martin Buber und seine Wirkung auf Laura und Fritz Perls , die seine Grundgedanken in die Gestalttherapie aufnahmen, wie die Idee der Polaritäten mit allen Zwischenstufen, aber auch Paulo Freire übernahm viel in seinem Menschenbild und zum Lernen