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mentale-kommunikation [2025/03/06 21:06] selbstorg |
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====== Mentale Kommunikation ====== | ====== Mentale Kommunikation ====== |
{{:augusto-boal.jpg?200|}} [[augusto boal]] auf der bühne | {{:augusto-boal.jpg?200 |}}**[[augusto boal]] auf der bühne ** |
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Theater kann die Kommunikation mit allen Sinnen, auf allen körperlichen und sensorischen Kanälen erspielen, und wir alle spielen ja täglich Theater, wie nich nur Goffman meinte, wir wissen auch, wann jemand und womit aus der Rolle fällt, und ob sie / er es will: Alltag als Inszenierung von Anpassung und Macht. | Theater kann die Kommunikation mit allen Sinnen, auf allen körperlichen und sensorischen Kanälen erspielen, und wir alle spielen ja täglich Theater, wie nich nur Goffman meinte, wir wissen auch, wann jemand und womit aus der Rolle fällt, und ob sie / er es will: Alltag als Inszenierung von Anpassung und Macht. |
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Wir brauchen viel mehr allgemeine Gespräche, um das Wissen um all die Grenzen unseres Leistungs- Alltags und der verrückten Rüstungs-Politik zu verabeiten, die Ruhe zu finden und unsere Kraftquellen zu pflegen, wir brauchen fröhliche Aufführungen von Befreiung, um die Lebensregeln neu zu genießen. | Wir brauchen viel mehr allgemeine Gespräche, um das Wissen um all die Grenzen unseres Leistungs- Alltags und der verrückten Rüstungs-Politik zu verabeiten, die Ruhe zu finden und unsere Kraftquellen zu pflegen, wir brauchen fröhliche Aufführungen von Befreiung, um die Lebensregeln neu zu genießen. |
Entwurf für mentales Entstressen: | |
Durch Schreiben & Skripten – Inszenieren & Auftreten | |
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Mental Health Jam leitet sich ab vom traditionellen Poetry Slam und dem daraus entstandenen Science Slam. Letzterer serviert Nerdiges aus der Forschung verständlich, mit Humor und Esprit in max. 10 Minuten. | ===== Entwurf für mentales Entstressen: ===== |
| ==== Durch Schreiben & Skripten – Inszenieren & Auftreten ==== |
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Der Mental Health Jam steht in dieser Reihe. Er fokussiert auf einen wissenschaftlichen Teilbereich: Körper & Geist – Emotion & Seele. Dieses Segment heißt auf Englisch Mental Health (Französisch: Santé Mental | Spanisch: Salud Mental), auf Deutsch: Mentalgesundheit. Dieser Terminus hat sich in Anlehnung an den internationalen Sprachmodus für die Psycho-Somatik etabliert und findet zunehmend Verbreitung. Während Slam für einen Wettbewerb steht, will Jam wie beim musikalischen Jammen das Gemeinschaftliche unterstreichen mit einer Einladung zum Mitmachen an alle. Die Mentalgesundheit gilt in Deutschland so wie in den meisten Teilen der Welt als angegriffen. Nach Statistiken der Weltgesundheitsorganisation WHO litten bereits vor der Corona-Pandemie ca. 10 % der Bevölkerung an Ängsten und Depressionen. | [[Mental Health Jam]] leitet sich ab vom traditionellen Poetry Slam und dem daraus entstandenen Science Slam. Letzterer serviert Nerdiges aus der Forschung verständlich, mit Humor und Esprit in max. 10 Minuten. |
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Die Beschwerden werden auch gerne unter den schwammigen Sammelbegriff Burnout gestellt. Infolge der Lockdowns stiegen die mentalgesundheitlichen Beeinträchtigungen auf bis zu 20 % und darüber und halten sich bis heute auf hohem Niveau. Besonders betroffen sind jüngere Menschen, Schülerinnen, Schüler, Studierende, aber: Sämtliche Daten in diesem Gesundheitssektor überschattet eine hohe Dunkelziffer. | Der [[Mental Health Jam]] steht in dieser Reihe. Er fokussiert auf einen wissenschaftlichen Teilbereich: Körper & Geist – Emotion & Seele. Dieses Segment heißt auf Englisch Mental Health (Französisch: Santé Mental | Spanisch: Salud Mental), auf Deutsch: Mentalgesundheit. Dieser Terminus hat sich in Anlehnung an den internationalen Sprachmodus für die Psycho-Somatik etabliert und findet zunehmend Verbreitung. Während Slam für einen Wettbewerb steht, will Jam wie beim musikalischen Jammen das Gemeinschaftliche unterstreichen mit einer Einladung zum Mitmachen an alle. |
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Die alarmierende Verbreitung der Mental-Symptomatik lässt Gesundheitsexperten von einer Volkskrankheit sprechen. Und zwar eine stigmatisierte, die anders als Herz-Kreislauf-Krankheiten wie mittlerweile auch Krebs nicht im gesellschaftlichen und medialen Mainstream angekommen ist. Sondern eine, für die Betroffene sich meist schämen, die sie sich oft nicht einmal selbst eingestehen möchten, eingemauert in einem Tabu. Das alles resultiert in hohen persönlichen, sozialen und wirtschaftlichen Folgekosten: sowohl bei der Behandlung als auch bei Krankschreibungen und Arbeitszeiteinbußen mit Einschränkungen insgesamt bei der Rundum-Fitness als Einzelperson wie auch im Sozialverband, nicht zuletzt Staat. | **Die Mentalgesundheit gilt in Deutschland so wie in den meisten Teilen der Welt als angegriffen.** Nach Statistiken der Weltgesundheitsorganisation WHO litten bereits vor der Corona-Pandemie ca. 10 % der Bevölkerung an Ängsten und Depressionen. |
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Hinzu kommen der Mangel an Therapieplätzen und das Defizit an effektiven Therapien. Aber der grundlegende Malus heißt: „Schwächen wollen, können, dürfen wir uns nicht leisten, lieber leiden wir im Verborgenen, bis …“ Dieses individuell und sozial tief verinnerlichte Narrativ gilt es zu dekonstruieren. | **Die Beschwerden werden auch gerne unter den schwammigen Sammelbegriff Burnout gestellt**. Infolge der Lockdowns stiegen die mentalgesundheitlichen Beeinträchtigungen auf bis zu 20 % und darüber und halten sich bis heute auf hohem Niveau. Besonders betroffen sind jüngere Menschen, Schülerinnen, Schüler, Studierende, aber: Sämtliche Daten in diesem Gesundheitssektor überschattet eine hohe Dunkelziffer. |
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In einem Kernsatz: Corona war eine temporär-exogene, von außen herangetragene Pandemie, der mentalgesundheitliche Notstand ist ein permanent-endogener, innen erzeugter: Beide sind durchaus vergleichbar, auch in den Konsequenzen, nur: Letztere dauert an. | **Die alarmierende Verbreitung der Mental-Symptomatik lässt Gesundheitsexperten von einer Volkskrankheit sprechen.** Und zwar eine stigmatisierte, die anders als Herz-Kreislauf-Krankheiten wie mittlerweile auch Krebs nicht im gesellschaftlichen und medialen Mainstream angekommen ist. Sondern eine, für die Betroffene sich meist schämen, die sie sich oft nicht einmal selbst eingestehen möchten, eingemauert in einem [[Tabu]]. |
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Dies der Versuch eines Befunds – hier der Perspektivwechsel: ein denkbarer Weg aus dieser Misere | **Das alles resultiert in hohen persönlichen, sozialen und wirtschaftlichen Folgekosten:** sowohl bei der Behandlung als auch bei Krankschreibungen und Arbeitszeiteinbußen mit Einschränkungen insgesamt bei der Rundum-Fitness als Einzelperson wie auch im Sozialverband, nicht zuletzt Staat. |
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Alle Erfahrungen aus der Selbsthilfe und rund um das renommierte Münchner Selbsthilfezentrum zeigen: In Gemeinschaft über Belastungen sich auszutauschen und miteinander zu sprechen entlastet. Eigentlich eine Binse. Das ist wie Ballast abzuwerfen. Wer selbigen dagegen in sich hineinfrisst, droht damit über kurz oder lang unterzugehen. | **Hinzu kommen der Mangel an Therapieplätzen und das Defizit an effektiven Therapien.** Aber der grundlegende Malus heißt: „Schwächen wollen, können, dürfen wir uns nicht leisten, lieber leiden wir im Verborgenen, bis …“ Dieses individuell und sozial tief verinnerlichte Narrativ gilt es zu dekonstruieren. |
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In dieser Funktion ist Selbsthilfe einer der großen Pfeiler des Gesundheitswesens und wird von Krankenkassen wie auch Kommunen großzügig gefördert. Hands-on Experten der Praxis und Profis aus dem akademischen Sektor ergänzen einander zu schlagkräftigen Tandems, bringen Gesundungsprozesse auf Trab. Das war die eigentliche Gesundheitsreform der letzten Jahrzehnte, angestoßen und getragen von der Zivilgesellschaft. Mit Fernwirkungen: Der „Vulnerabilitätsfaktor“ und heilsame Umgang mit „angeschlagenen“ Mitarbeitenden ist mittlerweile auch in der Wirtschaft und Konzernleitstellen angekommen. | **In einem Kernsatz:** Corona war eine temporär-exogene, von außen herangetragene Pandemie, der mentalgesundheitliche Notstand ist ein permanent-endogener, innen erzeugter: Beide sind durchaus vergleichbar, auch in den Konsequenzen, nur: Letztere dauert an. |
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| **Dies der Versuch eines Befunds – hier der Perspektivwechsel: ein denkbarer Weg aus dieser Misere** |
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| **Alle Erfahrungen aus der [[Selbsthilfe]] und rund um das renommierte [[http://shz-muenchen.de|Münchner Selbsthilfezentrum]] zeigen:** In Gemeinschaft über Belastungen sich auszutauschen und miteinander zu sprechen entlastet. Eigentlich eine Binse. Das ist wie Ballast abzuwerfen. Wer selbigen dagegen in sich hineinfrisst, droht damit über kurz oder lang unterzugehen. |
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| In dieser Funktion ist [[Selbsthilfe]] einer der großen Pfeiler des Gesundheitswesens und wird von Krankenkassen wie auch Kommunen großzügig gefördert. Hands-on Experten der Praxis und Profis aus dem akademischen Sektor ergänzen einander zu schlagkräftigen Tandems, bringen Gesundungsprozesse auf Trab. Das war die eigentliche Gesundheitsreform der letzten Jahrzehnte, angestoßen und getragen von der Zivilgesellschaft. Mit Fernwirkungen: Der „Vulnerabilitätsfaktor“ und heilsame Umgang mit „angeschlagenen“ Mitarbeitenden ist mittlerweile auch in der Wirtschaft und Konzernleitstellen angekommen. |
Das alles macht sich der Mental Health Jam zunutze. | Das alles macht sich der Mental Health Jam zunutze. |
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Das Publikum als Teil des Ganzen wird dabei nicht nur unterhalten, gebildet beim Begreifen neuer Zusammenhänge über Körper-Geist-Seele, sondern erfährt en passant, oft sogar primär: Aha, wenn jemand über diese Themen offen, auch mit Witz reden kann, muss ich mich meiner mentalen Unpässlichkeiten gar nicht schämen. Und darf, positiv gewendet, selbst ins Drehbuch meines Lebens eingreifen, mich mal neu ausprobieren. | Das Publikum als Teil des Ganzen wird dabei nicht nur unterhalten, gebildet beim Begreifen neuer Zusammenhänge über Körper-Geist-Seele, sondern erfährt en passant, oft sogar primär: Aha, wenn jemand über diese Themen offen, auch mit Witz reden kann, muss ich mich meiner mentalen Unpässlichkeiten gar nicht schämen. Und darf, positiv gewendet, selbst ins Drehbuch meines Lebens eingreifen, mich mal neu ausprobieren. |
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Der Mental Health Jam wird zur Reinigung oder Katharsis, wie die antiken Griechen diesen basalen Vorgang nannten, über die Jahrtausende top-aktuell und stets nach zeitgemäßen Zugängen suchend. | Der [[Mental Health Jam]] wird zur Reinigung oder Katharsis, wie die antiken Griechen diesen basalen Vorgang nannten, über die Jahrtausende top-aktuell und stets nach zeitgemäßen Zugängen suchend. |
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Das Format wird entwickelt von Wolfgang Chr. Goede, Wissenschaftsjournalist und Facilitator, zusammen mit Fritz Letsch, Theaterpädagoge, Gestalt-Coaching und Forum-Theater-Anleiter. | Das Format wird entwickelt von Wolfgang Chr. Goede, Wissenschaftsjournalist und Facilitator, zusammen mit Fritz Letsch, Theaterpädagoge, Gestalt-Coaching und Forum-Theater-Anleiter. |
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Es ist flexibel und lässt einen Mix zu mit anderen Formen. | **Es ist flexibel und lässt einen Mix zu mit anderen Formen.** |
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Es wird auch versucht, Nichtmuttersprachler und die in Bayerns Landeshauptstadt in starker Fraktion vertretenen Expats für die Teilnahme zu gewinnen. Rollout ist geplant im Frühjahr 2025 im Fraunhofer Theater, München. | Es wird auch versucht, Nichtmuttersprachler und die in Bayerns Landeshauptstadt in starker Fraktion vertretenen Expats für die Teilnahme zu gewinnen. Rollout ist geplant im Frühjahr 2025 im Fraunhofer Theater, München. |
Der Mental Health Slam | |
| ==== Der Mental Health Slam ==== |
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hat in der vielfach angelsächsisch geprägten Kreativ- und Beteiligungsszene ein original deutsches Design © Germany, versteht sich aber mehrsprachig. | hat in der vielfach angelsächsisch geprägten Kreativ- und Beteiligungsszene ein original deutsches Design © Germany, versteht sich aber mehrsprachig. |
Auftritte und Veranstaltungen geplant: April im Fraunhofertheater, Mai im Selbsthilfezentrum, im Herbst zu 40 Jahre Selbsthilfe in München … | Auftritte und Veranstaltungen geplant: April im Fraunhofertheater, Mai im Selbsthilfezentrum, im Herbst zu 40 Jahre Selbsthilfe in München … |
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| ... gleichzeitiger Aufbau von Freunschafts-Gruppen und Themenkreisen, im Herbst neuer Start von Projekten aus den Themen und Wünschen der Teilnehmenden. |
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https://theatermachtpolitik.wordpress.com/2025/03/06/mentale-kommunikation/ | https://theatermachtpolitik.wordpress.com/2025/03/06/mentale-kommunikation/ |