Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.
Beide Seiten der vorigen Revision Vorhergehende Überarbeitung Nächste Überarbeitung | Vorhergehende Überarbeitung | ||
die_bayrische_raeterepublik [2025/08/24 04:42] selbstorg |
die_bayrische_raeterepublik [2025/08/24 21:11] (aktuell) selbstorg [Geschichte der Geheimorganisationen] |
||
---|---|---|---|
Zeile 501: | Zeile 501: | ||
I. V.: gez. Dr. Wilde. | I. V.: gez. Dr. Wilde. | ||
Stempel. begl.: Fritz, Kzl.-Inspektor. [122] | Stempel. begl.: Fritz, Kzl.-Inspektor. [122] | ||
- | ** | + | |
- | Der erste Staatsanwalt bei dem Mecklenburg-Schwerinschen Landgericht zu Rostock i. Meckl.** | + | **Der erste Staatsanwalt bei dem Mecklenburg-Schwerinschen Landgericht zu Rostock i. Meckl.** |
Nr. J. 3334/ | Nr. J. 3334/ | ||
Rostock, den 19. Sept. 1921. | Rostock, den 19. Sept. 1921. | ||
Zeile 509: | Zeile 509: | ||
Ihre Ansicht, daß auch die angeblich in Niendorf bei Wismar begangene Bluttat zur Zuständigkeit der Rostocker Staatsanwaltschaft gehöre, ist falsch. | Ihre Ansicht, daß auch die angeblich in Niendorf bei Wismar begangene Bluttat zur Zuständigkeit der Rostocker Staatsanwaltschaft gehöre, ist falsch. | ||
- | |||
Es kommt Niendorf bei Kleinen in Frage, welches zur Zuständigkeit der Staatsanwaltschaft Schwerin gehört. Sie schreiben ja auch selbst, daß die Staatsanwaltschaft in Schwerin das Verfahren eingestellt hat. | Es kommt Niendorf bei Kleinen in Frage, welches zur Zuständigkeit der Staatsanwaltschaft Schwerin gehört. Sie schreiben ja auch selbst, daß die Staatsanwaltschaft in Schwerin das Verfahren eingestellt hat. | ||
Wegen des von Ihnen unter der Ueberschrift »Taten der Demminer Ulanen« behandelten Tatbestandes bemerke ich folgendes: | Wegen des von Ihnen unter der Ueberschrift »Taten der Demminer Ulanen« behandelten Tatbestandes bemerke ich folgendes: | ||
- | 1. Wegen der Erschießung des Arbeiters Gräbler ist bei der hiesigen Staatsanwaltschaft seit Juni v. J. ein Ermittlungsverfahren anhängig, welches, da die Ermittlungen sehr schwierig und zeitraubend sind, bis heute noch nicht hat abgeschlossen werden können. | + | * 1. Wegen der Erschießung des Arbeiters Gräbler ist bei der hiesigen Staatsanwaltschaft seit Juni v. J. ein Ermittlungsverfahren anhängig, welches, da die Ermittlungen sehr schwierig und zeitraubend sind, bis heute noch nicht hat abgeschlossen werden können. |
- | 2. Wegen der Schicksale der übrigen seinerseits in Gnoien verhafteten Arbeiter hat hier gleichfalls zunächst ein Ermittlungsverfahren geschwebt. Nachdem sich aber herausgestellt hatte, daß die gelegentlich des Abtransportes der Gefangenen vorgekommenen Bluttaten auf preußischem Gebiet vor Demmin und in Demmin sich zugetragen haben, habe ich das betr. Verfahren insoweit zuständigkeitshalber am 14. Dezember 1920 an den 1. Staatsanwalt in Greifswald abgegeben. | + | |
- | 3. Für die Erschießung des Stadtrates Seidel in Stavenhagen bin ich gleichfalls nicht zuständig. | + | |
Soviel ich weiß, ist dieserhalb ein Ermittlungsverfahren beim 1. Staatsanwalt in Güstrow anhängig gewesen. | Soviel ich weiß, ist dieserhalb ein Ermittlungsverfahren beim 1. Staatsanwalt in Güstrow anhängig gewesen. | ||
- | |||
Unterschrift unleserlich. | Unterschrift unleserlich. | ||
- | Der Oberstaatsanwalt bei dem Landgericht. | + | **Der Oberstaatsanwalt bei dem Landgericht. II 38/93 Breslau, den 31. August 1921.** |
- | II 38/93 | + | |
- | + | ||
- | Breslau, den 31. August 1921. | + | |
Ihr Buch »Zwei Jahre Mord« habe ich erhalten. Zu meinem Bedauern bin ich aber auf Grund der bestehenden gesetzlichen Bestimmungen nicht in der Lage, Ihnen Auskünfte über schwebende oder abgeschlossene Strafverfahren zu erteilen, soweit sie in Ihrem Buch behandelt sind und in den Bereich meiner Zuständigkeit fallen. | Ihr Buch »Zwei Jahre Mord« habe ich erhalten. Zu meinem Bedauern bin ich aber auf Grund der bestehenden gesetzlichen Bestimmungen nicht in der Lage, Ihnen Auskünfte über schwebende oder abgeschlossene Strafverfahren zu erteilen, soweit sie in Ihrem Buch behandelt sind und in den Bereich meiner Zuständigkeit fallen. | ||
- | |||
I. V.: Poppendick, Erster Staatsanwalt. | I. V.: Poppendick, Erster Staatsanwalt. | ||
Stempel. Sterk, Kzl.-Inspektor. | Stempel. Sterk, Kzl.-Inspektor. | ||
+ | - Beglaubigt. [123] | ||
- | Beglaubigt. [123] | + | **Der Generalstaatsanwalt beim Landgericht I.i J. 328/22. Berlin** NW 52, Turmstr. 91, den 25. April 1922. |
- | + | ||
- | Der Generalstaatsanwalt | + | |
- | beim Landgericht I. | + | |
- | i J. 328/22. | + | |
- | + | ||
- | Berlin NW 52, Turmstr. 91, den 25. April 1922. | + | |
In Ihrer Broschüre »Zwei Jahre Mord« 4. Aufl. S. 19, berichten Sie über die Erschießung des Gastwirts Wilhelm Bilski und geben an, daß nach Aussage von Zeugen der die Erschießung leitende Offizier ein Leutnant Baum gewesen sei. Da sich diese Angabe in den Akten nicht befindet, so bitte ich Sie ergebenst um schleunige Mitteilung, worauf Ihre Kenntnis des Sachverhalts besteht und um Benennung aller Personen, die über die Tat oder die Täter irgend welche Auskunft zu geben vermögen. | In Ihrer Broschüre »Zwei Jahre Mord« 4. Aufl. S. 19, berichten Sie über die Erschießung des Gastwirts Wilhelm Bilski und geben an, daß nach Aussage von Zeugen der die Erschießung leitende Offizier ein Leutnant Baum gewesen sei. Da sich diese Angabe in den Akten nicht befindet, so bitte ich Sie ergebenst um schleunige Mitteilung, worauf Ihre Kenntnis des Sachverhalts besteht und um Benennung aller Personen, die über die Tat oder die Täter irgend welche Auskunft zu geben vermögen. | ||
- | + | | |
- | I. A.: gez. Dr. Burchardi, Staatsanwaltschaftsrat. | + | |
Beglaubigt. | Beglaubigt. | ||
- | + | - Stempel. Schmidt, Kanzleiangestellter. | |
- | Stempel. Schmidt, Kanzleiangestellter. | + | |
Verfahren eingestellt | Verfahren eingestellt | ||
- | Der Oberstaatsanwalt. | + | **Der Oberstaatsanwalt. 3 J 2889/20 5 Flensburg, den 20. Okt. 1921.** |
- | 3 J 2889/20 | + | |
- | 5 | + | |
- | Flensburg, den 20. Okt. 1921. | + | Ihre Schrift »Zwei Jahre Mord« ist mir in Ihrem Auftrage vom Verlage »Neues Vaterland« zugesandt worden, da in ihm aufgenommen sind »eine Reihe von Morden, die innerhalb des für mich zuständigen Gebietes vorgekommen sind«. |
- | Ihre Schrift »Zwei Jahre Mord« ist mir in Ihrem Auftrage vom Verlage »Neues Vaterland« zugesandt worden, da in ihm aufgenommen sind »eine Reihe von Morden, die innerhalb des für mich zuständigen Gebietes vorgekommen sind«. | + | In Frage kommt aber lediglich die mit der Ueberschrift »Der Arbeiter Paul Hoffmann in Flensburg« auf Seite 47 erwähnte Erschießung dieses Mannes in der Nacht zum 19. Dezember 1920. Ueber diesen Vorfall ist am 29. Dezember 1920 ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und am 3. Januar 1921 Voruntersuchung gegen den Major von Plüskow, Leutnant Dewald, Wachtmeister Arend und Kaufmann Reichardt beantragt worden. Nach ihrem Abschluß sind die Angeschuldigten durch Beschluß der Strafkammer des Landgerichts Flensburg vom 12. April 1921 außer Verfolgung gesetzt worden. |
Da Sie nach dem Inhalt Ihrer Schrift sowie dem Begleitschreiben mit der Strafprozeßordnung sicher soweit vertraut sind, um zu wissen, daß ich in einem Fall wie dem des Arbeiters Hoffmann von Amts wegen einzuschreiten habe, trotzdem es aber nicht für richtig gehalten haben, vor Herausgabe Ihrer Schrift Auskunft über das Ergebnis meiner Ermittlungen zu erfordern, mir diese vielmehr erst zugesandt haben, nachdem sie in zweiter Auflage erschienen ist, glaube ich davon ausgehen zu dürfen, daß meine Begründung des Antrages auf Außerverfolgungsetzung der Angeschuldigten und die Gründe des ihm stattgegebenen Strafkammerbeschlusses für Sie ohne Interesse sind. [124] | Da Sie nach dem Inhalt Ihrer Schrift sowie dem Begleitschreiben mit der Strafprozeßordnung sicher soweit vertraut sind, um zu wissen, daß ich in einem Fall wie dem des Arbeiters Hoffmann von Amts wegen einzuschreiten habe, trotzdem es aber nicht für richtig gehalten haben, vor Herausgabe Ihrer Schrift Auskunft über das Ergebnis meiner Ermittlungen zu erfordern, mir diese vielmehr erst zugesandt haben, nachdem sie in zweiter Auflage erschienen ist, glaube ich davon ausgehen zu dürfen, daß meine Begründung des Antrages auf Außerverfolgungsetzung der Angeschuldigten und die Gründe des ihm stattgegebenen Strafkammerbeschlusses für Sie ohne Interesse sind. [124] | ||
- | + | - Eine frühere Antwort war nicht möglich, da die Akten versandt waren. | |
- | Eine frühere Antwort war nicht möglich, da die Akten versandt waren. | + | - I. A.: gez. St.-A.-Rat Stolterfoth. |
- | + | ||
- | I. A.: gez. St.-A.-Rat Stolterfoth. | + | |
Beglaubigt: Boese, Kanzleiinspektor. | Beglaubigt: Boese, Kanzleiinspektor. | ||
Stempel. | Stempel. | ||
Zeile 602: | Zeile 585: | ||
==== Der hochorganisierte Mord ==== | ==== Der hochorganisierte Mord ==== | ||
- | Am auffälligsten sind die Morde, die in Zeiten vollkommener Ruhe begangen wurden, wo weder ein wirklicher noch ein fiktiver Aufstand von Links vorlag. Hier versagen die bisherigen Entschuldigungen und Beschönigungen. Es bleiben nur zwei Methoden übrig. | + | **Am auffälligsten sind die Morde, die in Zeiten vollkommener Ruhe begangen wurden, wo weder ein wirklicher noch ein fiktiver Aufstand von Links vorlag.** Hier versagen die bisherigen Entschuldigungen und Beschönigungen. Es bleiben nur zwei Methoden übrig. |
- | Erstens wird gesagt, es lohne nicht, darüber so viel Aufsehens zu machen. Der Mann war ja verrückt, er litt an Verfolgungswahn. Er glaubte, er werde eines Tages umgebracht. Ist dies nicht Beweis genug, daß er sein kommendes Los erkannte? Man sieht, was für Menschen zur Linken gehören. Indem man dem Toten sein einziges Gut, seinen guten Namen raubt, befreit man sich durch diesen leichenschänderischen Dreh von jeder Verantwortung. | + | **Erstens wird gesagt, es lohne nicht, darüber so viel Aufsehens zu machen. Der Mann war ja verrückt, er litt an Verfolgungswahn.** Er glaubte, er werde eines Tages umgebracht. Ist dies nicht Beweis genug, daß er sein kommendes Los erkannte? Man sieht, was für Menschen zur Linken gehören. Indem man dem Toten sein einziges Gut, seinen guten Namen raubt, befreit man sich durch diesen leichenschänderischen Dreh von jeder Verantwortung. |
- | Immerhin verspricht die Regierung natürlich eine strenge Untersuchung. Von Zeit zu Zeit kommen immer kürzere Berichte über den ordnungsgemäßen Verlauf. Neue politische Probleme füllen die Zeitungen, nach einiger Zeit ebbt es in der Blätterflut ab. Nur einige Zeitungen, die immer schreien, kläffen noch. Bald ist der Tote vergessen. | + | **Immerhin verspricht die Regierung natürlich eine strenge Untersuchung. Von Zeit zu Zeit kommen immer kürzere Berichte über den ordnungsgemäßen Verlauf.** Neue politische Probleme füllen die Zeitungen, nach einiger Zeit ebbt es in der Blätterflut ab. Nur einige Zeitungen, die immer schreien, kläffen noch. Bald ist der Tote vergessen. |
- | Oder der Mord wird schon vorher der Oeffentlichkeit plausibel gemacht. Das Opfer muß derart verdächtigt werden, daß seine Ermordung als ein befreiender Schritt, als eine Heldentat angesehen wird. »Endlich ist Deutschland diesen Menschen los, der so viel Unglück über sein Vaterland gebracht hat«. | + | **Oder der Mord wird schon vorher der Oeffentlichkeit plausibel gemacht.** Das Opfer muß derart verdächtigt werden, daß seine Ermordung als ein befreiender Schritt, als eine Heldentat angesehen wird. »Endlich ist Deutschland diesen Menschen los, der so viel Unglück über sein Vaterland gebracht hat«. |
- | Viele Feinarbeit, hohe Kultur, glänzende Vorbereitung, | + | **Viele Feinarbeit, hohe Kultur, glänzende Vorbereitung, |
Gibt es Mordorganisationen? | Gibt es Mordorganisationen? | ||
- | Mordorganisationen im eigentlichen Sinn des Wortes, d. h. Organisationen, | + | **Mordorganisationen im eigentlichen Sinn des Wortes, d. h. Organisationen, |
- | Die zweite Tendenz | + | **Drei an sich trennbare Ziele vereinen sich in ihnen.** Das erste ist das monarchistische. Daher wenden sich diese Organisationen gegen die Republik |
- | Die dritte Wurzel dieser Bewegungen ist der Antisemitismus. Er geht von ganz übertriebenen Vorstellungen über die Bedeutung und den Einfluß der Juden aus. | + | **Die zweite Tendenz ist die imperialistische. Der Friedensvertrag von Versailles hat Deutschland zerstückelt und hat ihm Gebiete mit deutscher Bevölkerung genommen.** Demgegenüber sind Bestrebungen auf Wiedergewinnung der gegen ihren Willen von Deutschland abgetrennten Gebiete und auf Verbesserung von Deutschlands ökonomischer Lage vollkommen berechtigt. Darüber hinaus befürworten diese Vereine eine ausgesprochen imperialistische Politik, insbesondere den Rachekrieg. |
+ | |||
+ | **Die dritte Wurzel dieser Bewegungen ist der Antisemitismus.** Er geht von ganz übertriebenen Vorstellungen über die Bedeutung und den Einfluß der Juden aus. | ||
Auch diese drei Programme werden zum Teil offiziell nicht zugegeben. Sie treten der Oeffentlichkeit gegenüber hinter berufsständischen, | Auch diese drei Programme werden zum Teil offiziell nicht zugegeben. Sie treten der Oeffentlichkeit gegenüber hinter berufsständischen, | ||
- | Die drei Bewegungen kommen meistens untereinander vermengt vor. Die meisten Geheimbündler sind gleichzeitig Monarchisten, | + | **Die drei Bewegungen kommen meistens untereinander vermengt vor. Die meisten Geheimbündler sind gleichzeitig Monarchisten, |
==== Kommunistische Geheimorganisationen ==== | ==== Kommunistische Geheimorganisationen ==== | ||
- | Daß es auch kommunistische Geheimorganisationen gab, ist nicht zu bestreiten. Nach der Mentalität dieser Partei, die z. B. den Märzaufstand 1921 verursacht hat, ist an deren Existenz kaum zu zweifeln. Aber die Nachrichten hierüber haben sich in allen Fällen als maßlos übertrieben herausgestellt. | + | **Daß es auch kommunistische Geheimorganisationen gab, ist nicht zu bestreiten. Nach der Mentalität dieser Partei, die z. B. den Märzaufstand 1921 verursacht hat, ist an deren Existenz kaum zu zweifeln. Aber die Nachrichten hierüber haben sich in allen Fällen als maßlos übertrieben herausgestellt. |
- | Wo solche Organisationen tatsächlich bestanden, haben stets Spitzel und Provokateure von Rechtsparteien eine große Rolle gespielt. Das liegt daran, daß die Partei überhaupt mit Spitzeln stark durchsetzt ist. In München hat man sogar Bezirksführer, | + | **Wo solche Organisationen tatsächlich bestanden, haben stets Spitzel und Provokateure von Rechtsparteien eine große Rolle gespielt.** Das liegt daran, daß die Partei überhaupt mit Spitzeln stark durchsetzt ist. In München hat man sogar Bezirksführer, |
- | In vielen Fällen waren auch die Nachrichten über kommunistische Geheimorganisationen nach der bewährten Methode »Haltet den Dieb« einfach aus der Luft gegriffen. Zur Verbreitung der Berichte dienten eigene deutschnationale Nachrichtenstellen. | + | **In vielen Fällen waren auch die Nachrichten über kommunistische Geheimorganisationen nach der bewährten Methode »Haltet den Dieb« einfach aus der Luft gegriffen. Zur Verbreitung der Berichte dienten eigene deutschnationale Nachrichtenstellen.** |
Auch ein Mann, dem man dies eigentlich nicht zutrauen sollte, General Ludendorff, hat sich neuerdings diesem Verfahren angeschlossen. [128] In einem Interview mit dem Berliner Korrespondenten der »Daily Expreß« (»Vossische Zeitung«, 25. Juli 1922) sagte er: **»Die Erklärung der Ermordung Dr. Rathenaus liegt in der Tatsache, daß die Ermordung deutscher Minister vor mehr als einem Jahr von kommunistischen Organisationen beschlossen worden ist. In ernsten politischen Kreisen gibt es keine Mörderorganisation.«** Einen Beweis für diese Behauptung hat Ludendorff nicht angetreten. | Auch ein Mann, dem man dies eigentlich nicht zutrauen sollte, General Ludendorff, hat sich neuerdings diesem Verfahren angeschlossen. [128] In einem Interview mit dem Berliner Korrespondenten der »Daily Expreß« (»Vossische Zeitung«, 25. Juli 1922) sagte er: **»Die Erklärung der Ermordung Dr. Rathenaus liegt in der Tatsache, daß die Ermordung deutscher Minister vor mehr als einem Jahr von kommunistischen Organisationen beschlossen worden ist. In ernsten politischen Kreisen gibt es keine Mörderorganisation.«** Einen Beweis für diese Behauptung hat Ludendorff nicht angetreten. | ||
Zeile 648: | Zeile 633: | ||
**Aus dem Lebenslauf der einzelnen Individuen kann man den Werdegang der ganzen illegalen Bewegung studieren.** Ein großer Teil der Mitglieder, soweit sie bekannt geworden sind, war nicht im Feld, weil sie damals noch zu jung waren. Zum Teil dienten sie als Hilfsdienstpflichtige oder als Jugendwehr. Dann wurden sie Mitglied einer Einwohnerwehr, | **Aus dem Lebenslauf der einzelnen Individuen kann man den Werdegang der ganzen illegalen Bewegung studieren.** Ein großer Teil der Mitglieder, soweit sie bekannt geworden sind, war nicht im Feld, weil sie damals noch zu jung waren. Zum Teil dienten sie als Hilfsdienstpflichtige oder als Jugendwehr. Dann wurden sie Mitglied einer Einwohnerwehr, | ||
+ | |||
+ | **[[geschichtsarbeit]] und [[rätezeit]] ** |